Alt-Bischof Erwin Kräutler
APA/my way-Stiftung
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Religion

Alt-Bischof Kräutler für Frauen-Diakonenweihe

Der aus Koblach stammende und auch in Brasilien lebende Alt-Bischof Erwin Kräutler spricht sich im ORF Vorarlberg-Interview für die Diakonieweihe von Frauen aus. Das sei für die christlichen Gemeinden am Amazonas von großer Wichtigkeit.

Kräutler ist Mitglied einer Gruppe, die die Amazonas-Synode vorbereitet. Diese wird vom 6. bis 27. Oktober 2019 unter der Leitung von Papst Franziskus stattfinden. In der weitläufigen Regenwaldregion Südamerikas mangelt es vielerorts an Priestern.

Papst Franziskus habe am 4. April 2014 zu ihm gesagt, er solle den Bischöfen sagen, dass sie mutige, verwegene Vorschläge machen sollen, sagt Alt-Bischof Kräutler.

Firmung mit Bischof Kräutler

24 junge Menschen erlebten am Pfingstmontag eine ganz besondere Firmung. Sie haben das Sakrament von Bischof Erwin Kräutler empfangen.

Eucharistie findet nicht mehr statt

Eine dieser Lösungen sollte die Rolle der Frau in der katholischen Kirche berücksichtigen, so Kräutler. Der Lackmustest bei dieser Synode werde sein, ob es gelingen wird, dass wenigstens die Diakonieweihe der Frauen möglich sein wird.

Die Eucharistie könne wegen des gewaltigen Priestermangels in Brasilien nur selten bis gar nicht stattfinden, so Kräutler: „Unsere Gemeinden entlang der Flüsse und Nebenflüsse, entlang der Straßen und Nebenstraßen sind keine christlichen Gemeinden mehr. Das ist eine Tatsache.“

„100 Jahre Verspätung“

Wenn man von neuen Wegen spreche, müsse man auch daran denken, wie man Probleme lösen kann. Die Brisanz der Rolle der Frau zeige sich daran, dass in Österreich 1919 das Frauen-Wahlrecht eingeführt worden ist. Die Verspätung der Kirche in dieser Frage betrage somit 100 Jahre.