Alles Liebe zum Muttertag Gruß zum Muttertag, auf einer Tafel in Herzform die ein Mann auf einer Wiese mit einem Blumenstrauß hält.
IMAGO/Bihlmayerfotografie
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Ratgeber Gesundheit

Muttertag: Zwischen Tradition und Emanzipation

Muttertag ist mehr als nur eine Tradition, es ist eine Würdigung der unermesslichen Rolle, die Mütter in Familie und Gesellschaft spielen. Doch mit dieser Rolle gingen auch Herausforderungen einher, sagt Gesundheitspsychologin Sabine Fleisch in der ORF Radio Vorarlberg-Reihe „Neue Woche, neuer Gedanke“.

Jedes Jahr am zweiten Sonntag im Mai feiern Kinder den Muttertag, eine Tradition, die im Jahr 1907 in den Vereinigten Staaten begann. Doch über die Blumen und Pralinen hinaus, welche tiefere Bedeutung hat dieser Tag und die Mutterschaft für die Frau selbst, die Familie und die Gesellschaft?

Sendungshinweis

„Neue Woche, neuer Gedanke“, Radio Vorarlberg am Vormittag, 06.05.2024 von 9.00 bis 12.00 Uhr

Wandel der weiblichen Rolle und moderne Mutterschaft

Die Identität der Frau hat sich im Laufe der Zeit gewandelt, insbesondere durch die Emanzipation und die Forderung nach Gleichstellung und Gleichberechtigung mit dem männlichen Geschlecht. Heutzutage werden Frauen tendenziell später Mutter und haben weniger Kinder als ihre Mütter und Großmütter. Dies ist auf den höheren Bildungsstand und den Wunsch nach einer eigenen beruflichen Identität zurückzuführen.

Sabine Fleisch, Klinische und Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin, neue Woche, neuer Gedanke bei ORF Radio Vorarlberg
Matthias Weissengruber
Sabine Fleisch, Klinische und Gesundheitspsychologin

Doch diese Autonomie hat ihren Preis. Mütter sind oft das Rückgrat der Familie und tragen deshalb eine große Verantwortung. Sie müssen ihre Rolle als Mutter mit den Anforderungen des Berufslebens in Einklang bringen und übernehmen nach wie vor den größten Teil der Familienarbeit, oft ohne entsprechende Entlohnung oder Versicherungszeiten.

Die Stellung der Frau in der Gesellschaft

Die Art und Weise, wie mit Mutterschaft umgegangen wird, etwa in Bezug auf Absicherung, Unterstützungsmaßnahmen und Entlohnung, spiegelt die Stellung der Frau in der Gesellschaft wider und repräsentiert die Werte des Gesamtsystems. Es besteht immer noch erhebliches Veränderungspotential zum Schutz und Wohl der Frauen und ihrer Kinder.

Dabei geht es weniger um Gleichstellung oder Gleichberechtigung, sondern mehr um die Anerkennung und Würdigung der typisch weiblichen Qualitäten und Fähigkeiten. Frauen leisten einen unbezahlbaren Beitrag für das Miteinander innerhalb einer Gesellschaft, nicht nur als Mütter, sondern auch als emotionales Epizentrum und zentrale Schnittstelle diverser Bedürfnisse innerhalb der Familie.

Jeden Tag Muttertag

Im Bewusstsein für diesen unbezahlbaren Beitrag, den Frauen Tag für Tag leisten, sei es wichtig, sich an den eigenen Wert zu erinnern und sich selbst gebührend zu würdigen – und das nicht nur am Muttertag, sondern an jedem einzelnen Tag des Jahres. „Mütter sind mehr als nur ‚Superheldinnen‘ oder ‚beste Freundinnen‘, sie sind unersetzliche Lebensbegleiterinnen, Schöpferinnen und Bewahrerinnen wichtiger Erinnerungen und verdienen es, jeden Tag gefeiert zu werden“, sagt Gesundheitspsychologin Sabine Fleisch in der ORF Radio Vorarlberg-Reihe „Neue Woche, neuer Gedanke“.