Sendungshinweis
„Reif fürs Leben“, Radio Vorarlberg am Vormittag von 9.00 bis 12.00 Uhr.
Hormone sind chemische Botenstoffe, die eine zentrale Rolle in unserem Körper spielen. Sie beeinflussen Stoffwechselprozesse, den Wasser- und Elektrolythaushalt, Wachstum und Fortpflanzung. Mit etwa hundert verschiedenen Arten von Hormonen, die unser Körper produziert, gibt es viel zu entdecken und über diese mächtigen Substanzen zu verstehen.
Die Grundlagen der Hormone
Das erste Hormon, das isoliert und dessen Struktur bestimmt werden konnte, war das Adrenalin (auch Epinephrin), entdeckt im Jahr 1901. Heute kennen wir viele wichtige Hormone, darunter Testosteron, Östrogen, Cortisol, Melatonin, Insulin sowie Thyroxin und Triiodthyronin. Diese Hormone werden von verschiedenen Drüsen in unserem Körper produziert – vom Hypothalamus über die Schilddrüse bis hin zu den Keimdrüsen in Hoden und Eierstöcken.
Die Bedeutung der Hormone
Hormone sind die Hauptkommunikatoren zwischen unseren Organen. Sie werden von Hormondrüsen in die Blutbahn abgegeben und gelangen so zu allen Zellen des Körpers. Aber nicht alle Zellen reagieren auf jedes Hormon. Jeder Hormontyp hat eine spezielle Andockstelle, an die nur bestimmte Zellen binden können. Dies ermöglicht eine gezielte Kommunikation zwischen den Organen.
Hormonstörungen und ihre Ursachen
Das Gleichgewicht unserer Hormone kann durch verschiedene Faktoren gestört werden. Stress, Medikamente, Entzündungen, Umweltgifte oder Tumore bringen den Körper aus dem Gleichgewicht. Eine übermäßige oder unzureichende Produktion von Hormonen kann zu einer Reihe von Beschwerden und Krankheiten führen, von Haarausfall und Schlafstörungen über Bluthochdruck und Übergewicht bis hin zu Libidoverlust und Diabetes.
Die Auswirkungen von künstlichen Hormonen
Die Einnahme von künstlichen Hormonen kann ebenfalls Hormonstörungen verursachen, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Diese können eine Reihe von negativen Auswirkungen haben, wie zum Beispiel eine Thrombose, Krebs, Stimmungsveränderungen, psychische Veränderungen, veränderter Sexualtrieb und Leberfunktionsstörungen bei Männern sowie Blutungsstörungen, Übelkeit, Gewichtszunahme, depressive Verstimmungen und Kopfschmerzen (vermehrt bei Frauen).
„Vier apokalyptische Reiter“ der hormonellen Gesundheit
- Schlaf
Haupthormon: Melatonin
Geregelte Abendroutine
Kaltes Schlafzimmer
Kein Computer am Abend
Kein Elektrosmog
- Bewegung
Haupthormon: Dopamin
Gesundes Krafttraining
Ausdauertraining
Yoga
Resistance Training
- Ernährung
Haupthormon:Human Growth Hormon
Fasten (Autophagie anregen)
Frisch zubereitetes Essen
Zucker vermeiden
Schlechte Fette vermeiden
Viel „Grünzeug“ essen
- Stressmanagement
Haupthormon: Cortisol, Adrenalin u. Noradrenalin
Meditation
Yoga
Psychotherapie
Digitaler Minimalismus (Offline-Phasen einlegen)
Gesunde Hormonbalance erhalten
Die Erhaltung einer gesunden Hormonbalance erfordert eine gesunde Lebensführung. Dazu gehören eine geregelte Schlaf- und Essensroutine, regelmäßige Bewegung und ein Stressmanagement. „Ein ausgewogener Lebensstil mit ausreichend Schlaf und Erholung hilft nicht nur, das Hormongleichgewicht zu wahren, sondern unterstützt auch das allgemeine Wohlbefinden. Mein Lieblingshormon ist das Bindungshormon Oxytocin, auch Kuschel- und Liebeshormon genannt“, sagt Gesundheitscoach David Reif am Ende des wöchentlichen Beitrags der ORF Radio Vorarlberg-Reihe „Reif fürs Leben“.