ORF Vorarlberg: Das Wetter wird immer frühlingshafter und viele Gartenbegeisterte juckt es schon in den Fingern. Was kann man denn jetzt schon in die leeren Gemüsebeete pflanzen?
Elisa Schlachter: Direkt gesät werden jetzt Radieschen, Karotten und Zuckererbsen. Vorgezogene Kopf- und Pflücksalate, sowie verschiedene Asiasalate und Rucola freuen sich, bei den herrlichen Temperaturen ins Freie gepflanzt zu werden. Außerdem lassen sich jetzt Frühkartoffeln, die einige Tage im Haus auf der Fensterbank vorgekeimt werden, in gut gelockerte Gemüseerde ins Beet oder auch in große Töpfe oder Tröge auf dem Balkon pflanzen.
ORF Vorarlberg: Kann ich auch die “normalen Kartoffeln", die ich im Supermarkt gekauft und dann aber im Keller vergessen habe, als Saatkartoffeln verwenden?
Elisa Schlachter: Theoretisch ja. Wenn nicht viel Ertrag erwartet wird und es als kleines Experiment dienen soll, können Kartoffeln, die nicht mehr für die Küche geeignet sind, verwendet werden. Allerdings weiß man meist nicht, um was für eine Sorte es sich handelt und ob diese als Frühkartoffel auch geeignet ist. Bessere Erträge erhält man mit speziellen Saatkartoffeln, die in den Gärtnereien angeboten werden. Mit den richtigen Sorten erntet man schon nach drei Monaten zarte, leckere Frühkartoffeln mit ganz dünner Schale.
ORF Vorarlberg: Wie funktioniert das genau, das Anbauen meiner eigenen “Pommespflanze" ?
Elisa Schlachter: Die vorgekeimten Kartoffeln sollten ca. fünf cm tief und mit einem Abstand von 30x70 cm in gut aufgelockerter Gemüseerde gepflanzt werden. Ob in einem großen Topf am Balkon oder direkt ins Gemüsebeet spielt keine Rolle. Da die Knollen Starkzehrer sind, freuen sie sich über eine Handvoll Kompost im Pflanzloch. Wenn sich zwei bis drei Wochen nach dem Pflanzen die ersten Triebe an der Oberfläche zeigen, sollten die Pflanzen regelmäßig mit Wasser versorgt werden. Wenn die grünen Triebe größer werden, häufelt man die Erde ca. alle drei Wochen an. Aber nicht völlig zuschütten! Dann bilden sich möglichst viele Tochterknollen. Bis zu den Eisheiligen (Mitte Mai) sollte immer ein Vlies bereitliegen, falls noch Spätfröste drohen.
Sendungshinweis
Guten Morgen Vorarlberg, 29. März 2024
ORF Vorarlberg: Wie und wann ernte ich die Kartoffeln dann?
Elisa Schlachter: An den Trieben bilden sich nach ungefähr 3 Monaten weiße, eigentlich ganz hübsche Blüten. Wenn diese verblüht sind, sind sie reif und man kann auf Schatzsuche gehen. Die Knollen sind dann zwar noch nicht ganz ausgewachsen, dafür aber umso zarter und aromatischer. Die späten Kartoffelsorten, die meist zum Einlagern gedacht sind, erntet man erst, wenn das Laub abgestorben ist und die Schale fest ist. Dadurch sind sie länger haltbar. Frühkartoffeln kommen aber meist direkt vom Garten auf den Tisch und man kann nach Bedarf ernten. Man kann nur die größten Knollen abpflücken und die Erde anschließend wieder auffüllen. Der Rest wächst bis zur nächsten Ernte weiter.