Sendungshinweis
„Neue Woche, neuer Gedanke“, ORF Radio Vorarlberg am Vormittag, 9.00 – 12.00 Uhr
Das Kinderspiel „Stille Post“ illustriert das Potenzial für Missverständnisse in der Kommunikation. In der Psychologie befasst sich die Kommunikationstheorie mit diesem Informationsfluss zwischen Sender und Empfänger und den Faktoren, die ihn beeinflussen. Aktives Zuhören ist dabei eine wichtige Strategie, die helfen kann, Missverständnisse zu vermeiden und den Dialog zu vertiefen.
Die Kunst des aktiven Zuhörens
Aktives Zuhören erfordert eine bewusste und offene Haltung. Es beinhaltet sowohl das Wahrnehmen verbaler als auch nonverbaler Signale. Augenkontakt, Körperhaltung und Gesichtsausdruck sind dabei genauso wichtig wie das Führen eines ununterbrochenen Gedankenstroms. Durch aktives Zuhören kann man seinem Gesprächspartner Interesse vermitteln und ihm das Gefühl geben, ernst genommen zu werden. „Am Ende des Gesprächs sollte der Zuhörer die empfangenen Informationen zusammenfassen und rückmelden, um sicherzustellen, dass nichts Wichtiges verloren gegangen ist“, betont Gesundheitspsychologin Sabine Fleisch.
Drei Phasen des aktiven Zuhörens
Der Prozess des aktiven Zuhörens lässt sich in drei Phasen einteilen. Zuerst geht es darum, das Gesagte aufzunehmen und zu erfassen. Dann folgt die persönliche Interpretation des Gehörten. Schließlich wird das Verstandene dem Sprecher in eigenen Worten rückgemeldet. Diese Phase bietet auch die Möglichkeit, noch bestehende Verständnislücken zu schließen.
Übung zur Verbesserung des aktiven Zuhörens
Eine effektive Methode, um sich in aktivem Zuhören zu üben, besteht darin, sich eine angenehme und eine unangenehme Situation vorzustellen und diese zu erzählen. Der Zuhörer nimmt dann alle Informationen auf und fasst sie zusammen, stellt gegebenenfalls Verständnisfragen und gibt dem Erzähler Rückmeldung. Die Übung kann dabei helfen, das Bewusstsein für die eigenen Wahrnehmungsfähigkeiten zu schärfen und die Fertigkeiten im aktiven Zuhören zu verbessern. „Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Freude beim Säen und Ernten von Worten“, schließt Gesundheitspsychologin Sabine Flesich den Gedanken zur neuen Woche.