Kompost Huchler
Rammel
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Gartentipp

Die richtige Erde für die jeweilige Pflanze

Mit zunehmendem Licht und steigenden Temperaturen geht es jetzt auch los im Garten. Es wird gesät, getopft, bepflanzt. Dabei ist es aber nicht egal, welche Erde verwendet wird, sagt Gartenexperte Harald Rammel von der Landwirtschaftskammer im Gartentipp von ORF Radio Vorarlberg.

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Radio Vorarlberg, Guten Morgen Vorarlberg, 8. März 2024

Beim Säen, Topfen und Pflanzen kommt es auf die passende Erde an. So unterschiedlich die Pflanzen und ihre Entwicklungsstadien sind, so unterschiedlich ist auch ihr Anspruch an die Substrate, sagt Gartenexperte Harald Rammel von der Landwirtschaftskammer im Gartentipp von ORF Radio Vorarlberg.

ORF Vorarlberg: Auf was muss man dabei konkret achten?

Rammel: Generell sollte die verwendete Erde nicht völlig ausgetrocknet sein. Wenn man die Erde mit der Hand zusammendrückt, soll sich gerade kein Wassertropfen bilden. Ist sie zu trocken, muss man sie mit etwas Wasser anfeuchten und die Erde gut durchmischen. Ist die Erde zu nass, breitet man sie an der Sonne für einige Stunden aus.

ORF Vorarlberg: Welche Erde nimmst du für die junge Pflänzchen?

Rammel: Hier verwende ich in der Regel Anzuchterde. Diese ist fein, locker, sackt nicht zusammen und enthält keine Nährstoffe. Ideal für die Keimlinge und auch ideal für viele Kräuter, die magere Bedingungen bevorzugen.

ORF Vorarlberg: Im Hochbeet braucht es aber eine andere Erdzusammensetzung?

Rammel: Im Hochbeet sackt die Erde mit der Zeit zusammen. Hier müssen zum Saisonstart Material nachfüllen und oberflächlich einarbeiten. Am besten eignen sich hier spezielle Gemüseerden, die mit Naturdünger versehen sind. Moderne Erden bestehen aus Rindenhumus, Kokosfasern, Holzfasern, Ton und etwas reifem Kompost. Dieses Gemenge reduziert Torf oder setzt den Torfanteil in den Erden herab.

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Optimale Feuchtigkeit
Rammel
Optimale Feuchtigkeit
Bio-Gärtnererde ohne Torf
Rammel
Bio-Gärtnererde ohne Torf
Heidelbeere gepflanzt
Rammel
Heidelbeere gepflanzt
Vorarlberger Gärtner-Bio-Erde ohne Torf
Rammel
Vorarlberger Gärtner-Bio-Erde ohne Torf
Vorarlberger Gärtnererde
Rammel
Vorarlberger Gärtnererde
Gärtner Exklusiv Bio Gemüse-Erde
Rammel
Gärtner Exklusiv Bio Gemüse-Erde
Kompost Huchler
Rammel
Kompost Huchler

ORF Vorarlberg: Was ist eigentlich mit Kompost als Erde fürs Hochbeet?

Rammel: Komposterde entsteht bei der Ver-Erdung von pflanzlichem Material. Dabei sollte bei richtiger Kompostierung durch regelmäßiges Umsetzen Wärme entstehen, die Unkrautsamen, Krankheitskeime usw. unschädlich macht. Fehlt diese Warmrotte, bildet sich mit der Zeit zwar auch eine schöne feinkrümelige Erde, allerdings holt man sich damit jedoch eine starke Verunkrautung ins Gemüsebeet. Kompost enthält zudem viele Nährstoffe, speziell Phosphor, Kalium, Magnesium und Kalzium. In guten Gartenböden sollte man jährlich maximal 5 Liter pro Quadratmeter ergänzen, damit es nicht zu einer Phosphor-Überdüngung kommt. Diese Menge gilt auch für Hochbeetflächen.

ORF Vorarlberg: Wieso gibt es eigentlich Blumenerden, Zitruserden, Moorbeeterden, usw. – ist das nicht alles dasselbe?

Rammel: Blumenerde, wie z.B. die Gärtnererde der Vorarlberger Gärtner, enthält eine hohe Nährstoff-Bevorratung. Dieser Langzeitdünger wird durch Wasser angelöst und steht den Pflanzen somit über längere Zeit bedarfsgerecht zur Verfügung. Ein Anteil an granuliertem Ton sorgt dafür, dass die Erde nicht so rasch austrocknet und gut Nährstoffe hält. Es sind die hochwertigsten Substrate am Markt. Moorbeet-Erden sind für Pflanzen wichtig, die von Natur aus einen sauren Boden benötigen. Z.B. Heidelbeeren, Rhododendren, Hortensien oder Heidegewächse. Zitruserden enthalten zusätzlichen Eisendünger. Durch Kies, Lavabruch oder Blähton wird diese Erden strukturstabiler und entwässern gut.

ORF Vorarlberg: Muss ich immer Erde kaufen? Kann ich nicht einfach Erde im Garten ausgraben und meine Pflanzen da reinpflanzen?

Rammel: Wenn man die Ansprüche der Pflanzen und den Boden kennt, kann man die Substrate natürlich auch selber zusammenmischen. Meist braucht es aber Bestandteile, um die Erde lockerer zu machen. Häufig ist ja das Zusammensacken des Substrates für die Wurzeln problematisch. Und natürlich muss das Nährstoffangebot für an die Pflanzen angepasst werden. Da braucht es schon etwas Erfahrung. Einfacher ist es, Kleinmengen beim Gärtner zu kaufen.