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Ratgeber Gesundheit

Leichter denken mit Bewegung

Körperliche Bewegung kann mehr als nur unseren Körper fit halten. Wie beeinflusst Sport unsere geistige Gesundheit, unser Gedächtnis und unsere Stimmung? Wie Bewegung und Gehirnleistung verknüpft sind, erklärt Gesundheitscoach David Reif in der ORF Radio Radio Vorarlberg-Reihe „Reif fürs Leben“.

Sendungshinweis

„Reif fürs Leben“, Radio Vorarlberg am Vormittag, 07.03.2024 von 09.00 bis 12.00 Uhr

Sind Sie jemals in Versuchung geraten, den Tag auf der Couch zu verbringen, anstatt sich zu bewegen und ins Schwitzen zu kommen? Sicherlich ist Bequemlichkeit verlockend, aber die Vorteile von körperlicher Aktivität sind weitreichend und beeinflussen nicht nur unsere physische, sondern auch unsere geistige Gesundheit. „Lassen Sie uns tiefer in die Auswirkungen von Bewegung auf unser Gehirn eintauchen“, motiviert Gesundheitscoach David Reif.

Gehirn und Bewegung: Eine synergetische Beziehung

Unser Gehirn, unsere Steuerzentrale, ist eines der komplexesten Organe und verantwortlich für zahlreiche lebenswichtige Prozesse, einschließlich höherer kognitiver Funktionen wie Sprache, Gedächtnis, logisches Denken und Emotionen. Aber was passiert, wenn wir uns sportlich betätigen? Die körperliche Betätigung hat mehrfache psychische, physische und soziale Vorteile. Sie dient nicht nur der Vorbeugung von Krankheiten, sondern stärkt und verbessert unser Immunsystem enorm. Die Auswirkungen von Sport auf unsere geistige Gesundheit sind besonders bemerkenswert.

Chemie des Gehirns und Auswirkungen auf die Psyche

Bei körperlicher Betätigung wird die Ausschüttung von Neurotransmittern reguliert – chemischen Zellen, die für die Kommunikation zwischen unseren Nervenzellen verantwortlich sind. Diese Zunahme von Neurotransmittern, einschließlich Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol, sowie Endorphine, sind der Grund, warum körperliche Bewegung unser Wohlbefinden verbessert. Darüber hinaus wurde wissenschaftlich festgestellt, dass Menschen, die regelmäßig körperlich aktiv sind, im Durchschnitt weniger mit Depressionen und Angstzuständen zu kämpfen haben und mit einem höheren Selbstwertgefühl leben.

David Reif, Dipl. psych. GuKP, Gesundheitstipps ORF Radio Vorarlberg
David Reif
David Reif, Dipl. psych. GuKP und Gesundheitscoach

Sport und Erhöhung der Denkfähigkeit

Durch regelmäßige körperliche Aktivität kann die Durchblutung des Gehirns verbessert werden, was zu einer besseren Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen führt. Dies hat sowohl kurzfristige als auch langfristige positive Auswirkungen auf die Leistung unseres Gehirns. Nervenbahnen und Verbindungen zwischen Nervenzellen bleiben länger erhalten, das Gehirnvolumen und die Gedächtnisleistungen bauen sich langsamer ab, und Krankheiten wie Alzheimer schreiten langsamer voran.

Die Wichtigkeit von Denkpausen durch Sport

Während wir Sport treiben, wird die Gehirnaktivität ins Bewegungszentrum verlagert und das Denkzentrum entlastet. Dieser „Reset“ ermöglicht es dem Gehirn, Gelerntes in Ruhe zu verarbeiten und stellt danach die volle Denkkapazität wieder zur Verfügung.

Welche Sportarten sind am vorteilhaftesten?

Koordinativ anspruchsvolle Disziplinen wie Life-Kinetik sind besonders geeignet, um allgemeine kognitive Verbesserungen zu erzielen. Durch den motorischen Lernprozess finden strukturelle Veränderungen in der Gehirnrinde statt, und es wurde nachgewiesen, dass die für die Wahrnehmung und das Erfassen von bewegten Objekten zuständigen Gebiete im Gehirn gewachsen sind. „Regelmäßige Bewegung führt zur Ausschüttung des Glückshormons Dopamin, steigert die Stimmung und senkt den Stresslevel“, erläutert David Reif, der auch in der Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankten arbeitet.