Man pours his head on with alcohol
NomadSoul via www.imago-images.de
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Ratgeber Gesundheit

Alkohol macht Birne hohl

Alkohol ist weit verbreitet und gesellschaftlich akzeptiert, doch seine Wirkung auf den menschlichen Körper ist weitreichend und oft unterschätzt. Gesundheitsexperte David Reif erklärt in der ORF Radio Vorarlberg-Reihe „Reif fürs Leben“ die chemische Natur von Alkohol, seine Auswirkungen auf den Körper und die Gefahren eines problematischen Alkoholkonsums.

Sendungshinweis

„Radio Vorarlberg am Vormittag“, 29. Februar 2024 von 09.00 – 12.00 Uhr

Alkohol ist das Suchtmittel, das die meisten Menschen bereits probiert haben. Es ist einfach erhältlich und oft billig, doch seine Wirkung auf den menschlichen Körper ist stark und oft unterschätzt. Diese weit verbreitete Substanz hat nicht nur kurzfristige Auswirkungen auf den Körper und das Gehirn, sondern kann auch zu langfristigen gesundheitlichen Problemen führen.

Alkohol: Eine chemische Betrachtung

Die Bezeichnung „Alkohol“ bezieht sich im Alltagsgebrauch auf Ethanol, eine farblose, brennbare Substanz, die in Getränken enthalten ist und berauschende Wirkungen hat. Ethanol wird aus verschiedenen Pflanzen wie Gerste oder Weintrauben hergestellt und ist auch in Putz- und Desinfektionsmitteln, Lösungsmitteln und Medikamenten enthalten.

Die Wirkung von Alkohol auf den Körper

Alkohol gelangt beim Trinken schnell ins Blut und wird im Dünndarm in den Blutkreislauf aufgenommen. Innerhalb von 30 bis 60 Minuten nach dem Konsum erreicht die Alkoholkonzentration im Blut ihren Höchststand. Die Auswirkungen von Alkohol auf das Gehirn sind vielfältig und reichen von Stimmungsaufhellung und Entspannung bis hin zu Wahrnehmungs- und Koordinationsstörungen, Gedächtnislücken und Aggressionen.

Alkohol hat…

  • kurzfristige positive Wirkung: hebt die Stimmung, entspannt, wirkt anregend, angstlösend
  • unmittelbare negative Wirkung: Wahrnehmungsstörungen, Koordinationsstörungen, Gedächtnislücken, verlangsamte Reaktionen, Aggressionen, Übelkeit, Kopfschmerzen, erhöhte Unfallgefahr, Alkoholvergiftung, Herzrhythmusstörungen, Koma
  • seelische Spätfolgen wie Depressionen und Angststörungen
  • körperliche Langzeitfolgen wie Herzerkrankungen, Schlaganfall, Demenz, Leberschäden, verschiedene Krebserkrankungen, Störungen im Verdauungstrakt, Nervenschäden, Schäden im Verdauungstrakt, lebensbedrohliche Blutungen
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Jeder Alkoholmissbrauch hat Auswirkungen auf den Körper und den Morgen danach.

Problematischer Alkoholkonsum

Ein problematischer Alkoholkonsum ist kein medizinisch eindeutig festgelegter Begriff, dennoch gibt es Anhaltspunkte, die auf einen problematischen Umgang mit Alkohol hinweisen können. Dazu gehören riskanter Konsum, Rauschtrinken und schädlicher Konsum. Der Übergang vom schädlichen zum abhängigen Alkoholkonsum ist fließend und kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen.

David Reif, Dipl. psych. GuKP, Gesundheitstipps ORF Radio Vorarlberg
David Reif
David Reif, Gesundheitscoach und Dipl. psych. GuKP

Drei große Bier fürs Rauschtrinken

„Rauschtrinken oder Binge Drinking (Exzessives Trinken) bedeutet, dass man mindestens einmal im Monat 60 Gramm oder mehr reinen Alkohol zu einer Trinkgelegenheit konsumiert. Das heißt in anderen Worten: drei Flaschen Bier (0,5 Liter) oder etwas mehr als drei normalgroße Gläser Wein (0,2 Liter)“, rechnet Gesundheitscoach David Reif vor.

Die Vorteile des Verzichts auf Alkohol

Wer auf Alkohol verzichtet, tut seinem Körper etwas Gutes. Die Leber kann sich erholen, der Fettstoffwechsel normalisiert sich und der Magen beruhigt sich. Auch das Herz profitiert von der Abstinenz, da der Herzschlag sich normalisiert und der Blutdruck sinkt, was das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall senkt.

Fazit

Das Gehirn ist die Schaltzentrale des Körpers und steuert unser gesamtes Handeln. Alkohol als Nervengift wirkt direkt im Gehirn und beeinflusst seine Funktionen. Daher ist es wichtig, das Bewusstsein für die Auswirkungen des Alkoholkonsums zu schärfen und einen verantwortungsvollen Umgang damit zu fördern.