Andreas Krafft berichtet über die aktuell vorherrschenden Zukunftsbilder und die gemeinsamen Sehnsüchte sowie über die Hoffnungs- und Handlungsfähigkeit der Menschen. Wie wir in diese Zukunft schauen, ob mit Hoffnung, Angst oder Gleichgültigkeit, wird die Art und Weise bestimmen, wie wir im Hier und Jetzt denken und handeln, sagt er. Derzeit werden wir allerdings von negativen Nachrichten regelrecht überflutet. Das verzerrt unsere Wahrnehmung sagt Andreas Krafft von der Uni St. Gallen und es verzerrt auch unseren Blick auf die Zukunft.
Die zentralen Aussagen dieses Vortrags basieren auf Erfahrungen tausender Personen in mehr als zehn Ländern, die an der wissenschaftlichen Studie des Hoffnungsbarometers teilgenommen haben. Mehr als 80 Prozent der Menschen glauben demnach, dass wir in 20 Jahren in eine Zeitalter kommen mit immer mehr Katastrophen, Krisen und entsprechenden Konflikten.
Schwierige Zeiten kann man überwinden
Andreas Krafft stellt dabei fest, dass Umfragen zur Zukunft im deutschsprachigen Raum besonders düster ausfallen. Warum? Weil aus seiner Sicht hier die Erfahrung verloren gegangen ist, dass man schwierige Zeiten überwinden kann.
Die Erhebungen von Dr. Andreas Krafft und seinem Team haben ergeben, dass die Befragten sich eine harmonischere Gesellschaft wünschen würden, die auf Nachhaltigkeit, Zusammenarbeit und eine gleichmäßige Verteilung des Wohlstands achtet. Allein, es fehlt der Mut daran zu glauben, dass das möglich ist und etwas zu tun, damit es möglich wird, sagt Dr. Krafft.
Sendungshinweis
„Focus“ – Themen fürs Leben bei ORF Radio Vorarlberg, 20. Jänner 2024, 13.00 bis 14.00 Uhr
Andreas Krafft sagt, man könne die Zukunft auch anders denken, sie als Geschenk sehen. Jeder Tag ist ein Geschenk. “Wenn wir das so wahrnehmen, dann werden wir mit diesem Geschenk ganz anders umgehen. (…) Wir erkennen den Wert dieses Geschenkes bei einer Neugeburt, bei einem Menschen, der mit einer schweren Krankheit noch ein Leben hat und sich sagt, er wolle, was noch vom Leben bleibt, einfach gut leben“.