Harald Gudauner: Sportler oder Pilger?

Harald Gudauner arbeitet beim Land Vorarlberg in der Abteilung Wasserwirtschaft, ist verheiratet, hat eine Tochter und inzwischen auch zwei Enkelkinder. „Die Entscheidung, den Jakobsweg zu gehen, fiel eher zufällig“, erzählt der Lauteracher in den Ansichten. In einer Unterhaltung vor ein paar Jahren hat er zum ersten Mal von dem berühmten Pilgerweg gehört und sofort war sein Interesse geweckt. Nach einigen Recherchen war klar: Er musste den Jakobsweg gehen, allein und in einem Stück.

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Erfahrungen auf dem Jakobsweg

Er wollte sich sportlich herausfordern, doch wie sein Körper den täglichen Fußmarsch, auf dem über 800 km langen Pilgerweg wegsteckt, wusste er im Vorhinein nicht. Inzwischen ist ihm auch klar geworden, dass der Jakobsweg mehr ist als nur eine lange Strecke. Es war eine Reise der Selbstfindung und der Bewältigung persönlicher Herausforderungen. Er konnte sich mit Themen auseinandersetzen, die ihn seit langem beschäftigten, wie der Suizid seines Bruders und die unheilbare Krankheit seines Vaters. Das Pilgern half ihm, vieles zu verarbeiten und einen Weg zu finden, ein ausgewogenes Leben zu führen.

‚Just to be‘ – die Geschichte in Buchform

Die Reise auf dem Jakobsweg war geprägt von Begegnungen, Reflexionen und der Entdeckung der eigenen Stärke. Trotz der körperlichen Herausforderungen und der Einsamkeit auf dem Weg, fand der Lauteracher Trost und Stärke in der Natur und den Menschen, die er auf dem Weg traf. Er begegnete sich selbst auf eine Weise, die er zuvor nicht kannte und fand Antworten auf Fragen, die ihn seit langem beschäftigten.

„Man muss sich mit sich selbst auseinandersetzen, wenn man da so einsam Schritt für Schritt geht“, erzählt er in den Ansichten. Die Erlebnisse hat er inzwischen in einem Buch verarbeitet, Titel: „Just to be – Meine Geschichte auf dem Jakobsweg“. Das Buch ist im Bucher Verlag erschienen und enthält praktische, historische und persönliche Erlebnisse auf dem Camino Francés.