Miriam Beller
Ö3/ORF/Martin Krachler
Ö3/ORF/Martin Krachler
„Ansichten“

ORF-Korrespondentin Miriam Beller

In der Sendung „Ansichten“ mit Ulli von Delft berichtet die ehemalige ORF-Korrespondentin in Russland, Miriam Beller, über ihre Erfahrungen während des Kriegs in der Ukraine. In ihrem Buch ‚Russland von innen, leben in Zeiten des Krieges‘ schildert sie die Herausforderungen der Berichterstattung unter Militärzensur und Überwachung.

Miriam Beller, geboren und aufgewachsen in Bludesch, hat nach ihrem Studium der Internationalen Entwicklung und der ORF-Akademie als Korrespondentin für den ORF aus Moskau berichtet. Ihre zweijährige Korrespondentenzeit war geprägt von dramatischen Ereignissen, die sie in ihrem Buch ‚Russland von innen, leben in Zeiten des Krieges‘ zusammen mit ihrem ORF Kollegen Paul Krisai schildert.

Die Anpassung an die Militärzensur

Die Militärzensur in Russland wurde etwa zehn Tage nach Kriegsbeginn eingeführt und erforderte eine Anpassung der Berichterstattung. So durfte das Kampfgeschehen in der Ukraine nicht als Krieg bezeichnet werden, sondern wurde als ‚Spezialoperation‘ bezeichnet. Diese sprachlichen Feinheiten erforderten eine gewisse Eingewöhnungszeit. Doch die Journalisten fanden Wege, ihre Berichterstattung fortzusetzen, ohne ihre journalistische Integrität zu verlieren.

Sendungshinweis: „Ansichten“ mit Ulli von Delft, am Sonntag 26. November 2023 zwischen 11.00 und 12.00 Uhr bei Radio Vorarlberg

Die Erfahrungen mit der Überwachung

Miriam Beller erlebte auch Situationen der Überwachung. So wurde sie beispielsweise bei der Einreise nach Russland vom Inlandsgeheimdienst FSB befragt und ihr Handy durchsucht. Diese Situationen waren unangenehm, aber nicht gefährlich.

In den „Ansichten“ erzählt sie, wie sie die ersten Stunden in Moskau erlebt hat, mit welchen Methoden sie überwacht wurden und wie sich die Gesellschaft durch Unterdrückung und Überwachung verändert hat.

Die Entscheidung, Russland zu verlassen

Nach zwei Jahren in Russland entschied sich die junge Journalistin, zurück nach Österreich zu gehen. Diese Entscheidung war selbstbestimmt und nicht vom ORF vorgegeben. Sie fühlte, dass sie ihre Arbeit in Russland erledigt hatte und es an der Zeit war, zurückzukehren. Sie wollte auch näher bei ihrer Familie und ihren Freunden sein.