Couch mit Grünpflanzen
Harald Rammel
Harald Rammel
Gartentipp

Zimmerpflanzen brauchen Pflege

Im Garten wird es – abgesehen von den Laubbläsern – langsam ruhig. Aber dafür brauchen unsere grünen Begleiter im Wohnraum jetzt umso mehr Aufmerksamkeit, erklärt Harald Rammel von der Landwirtschaftskammer im Gartentipp bei ORF Radio Vorarlberg.

Zimmerpflanzen stammen aus den verschiedensten Gegenden und werden bei uns Indoor gehalten, weil es ihnen im Freien zu kalt wäre. Je nach Herkunft haben sie aber unterschiedliche Ansprüche bezüglich Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Es ist somit wichtig, sich über die Ansprüche der verschiedenen Pflanzen beim Gärtner zu informieren.

ORF Vorarlberg: Was sind denn die häufigsten Fehler im Umgang mit Zimmerpflanzen?

Harald Rammel: Der Tod kommt häufig mit der Gießkanne. Viele Zimmerpflanzen werden schlicht und einfach ersäuft, vor allem, wenn man sie direkt in Übertöpfe pflanzt. Ständige Vernässung des Substrats führt zu Fäulnis an den Wurzeln und die Pflanzen welken.

Die zweithäufigste Todesart ist das Vertrocknen. Blätter trocknen von den Rändern her beginnend ein. Am besten kontrolliert man das Substrat regelmäßig mit dem Finger, ob es noch feucht ist. Wenn der obere Bereich abgetrocknet ist, wird wieder gewässert.

Problematisch ist auch zu kaltes Wasser. Lassen sie die Gießkanne mit Wasser gefüllt im Raum stehen, dann passt die Temperatur exakt.

Und natürlich ist Zugluft schlecht, vor allem, wenn man bei frostigen Außentemperaturen ein Fan von exzessivem Stoßlüften ist.

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Zimmerpflanzen im Winterquartier
Harald Rammel
Zimmerpflanzen stammen aus den verschiedensten Gegenden und werden bei uns Indoor gehalten, weil es ihnen im Freien zu kalt wäre. Je nach Herkunft haben sie aber unterschiedliche Ansprüche bezüglich Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Grünpflanze im Licht
Harald Rammel
Staub auf Blättern hält das zum Wachstum notwendige Licht ab. Jetzt ist es in den meisten Räumen bereits zur Mittagszeit zwei Meter vom Fenster entfernt für Pflanzen zu dunkel zum Wachsen, geschweige denn an den Tagesrändern. Wenn dann noch ein dicker Staubmantel übergezogen ist, lebt die Pflanze in einem ständigen Dämmerzustand zwischen Zwielicht und Dunkelheit.
Wandbegrünung mit Grünpflanzen
Harald Rammel
Der Tod für Zimmerpflanzen kommt häufig mit der Gießkanne. Viele Zimmerpflanzen werden schlicht und einfach ersäuft, vor allem, wenn man sie direkt in Übertöpfe pflanzt. Ständige Vernässung des Substrats führt zu Fäulnis an den Wurzeln und die Pflanzen welken. Die zweithäufigste Todesart ist das Vertrocknen. Blätter trocknen von den Rändern her beginnend ein. Am besten kontrolliert man das Substrat regelmäßig mit dem Finger, ob es noch feucht ist. Wenn der obere Bereich abgetrocknet ist, wird wieder gewässert. Das Wasser sollte Zimmertemperatur haben.
Zimmerpflanzen blühen im Winter
Harald Rammel
Pflanzen kann man einfach mit lauwarmen Wasser abduschen. Dazu den Topf in einen Plastiksack geben und diesen um den Stamm zubinden. Die Blätter mit sanften Druck abbrausen und mit einem Microfaser-Tuch vorsichtig reinigen. Das ist eine richtige Frischekur.
Zimmerpflanzen auf einem Fensterbrett
Harald Rammel
Zugluft ist für Zimmerpflanzen schlecht, vor allem, wenn man bei frostigen Außentemperaturen ein Fan von exzessivem Stoßlüften ist.

ORF Vorarlberg: Manche Zimmerpflanzen stehen seit Jahren im Büro und sind gut verborgen unter einer dicken Staubschicht. Ist das gut für die Pflanzen?

Harald Rammel: So vernachlässigte Pflanzen sind zu bemitleiden. Nicht nur, dass der Staub die Blätter verdreckt, er hält auch das zum Wachstum notwendige Licht ab. Jetzt ist es in den meisten Räumen bereits zur Mittagszeit zwei Meter vom Fenster entfernt für Pflanzen zu dunkel zum Wachsen, geschweige denn an den Tagesrändern. Wenn dann noch ein dicker Staubmantel übergezogen ist, lebt die Pflanze in einem ständigen Dämmerzustand zwischen Zwielicht und Dunkelheit. Artgerechte Haltung sieht anders aus.

Sendungshinweis: Radio Vorarlberg, Guten Morgen Vorarlberg, 10. November 2023

ORF Vorarlberg: Was kann man dagegen tun?

Harald Rammel: Pflanzen kann man einfach mit lauwarmen Wasser abduschen. Dazu den Topf in einen Plastiksack geben und diesen um den Stamm zubinden. Die Blätter mit sanften Druck abbrausen und mit einem Microfaser-Tuch vorsichtig reinigen. Das ist eine richtige Frischekur.

ORF Vorarlberg: Was ist mit Blattglanzspray? Der macht auch glänzende Blätter?

Harald Rammel: Davon halte ich nicht viel. Der Spray verklebt die Blattoberfläche, was wir ja eigentlich nicht wollen. Blattglanzspray hat nur als Pflanzenschutzmaßnahme eine Berechtigung. Damit kann man kleine saugenden Insekten wie Blattläuse und Thripse oder Spinnmilben durch Verkleben reduzieren.

ORF Vorarlberg: Was soll man unternehmen, wenn kleine schwarze Fliegen aus den Blumentöpfen kommen?

Harald Rammel: Das sind Trauermücken oder Moosfliegen. Trauermückenlarven leben in feuchter Erde, nagen an den Wurzeln und schädigen so die Pflanzen. Die Fliegen selbst sind nur lästig. Mit klebenden Gelbtafeln oder Stickern lassen sich die Fliegen gut abfangen. Auch Nematoden, die in den Wurzelbereich gegossen werden, helfen. Generell die Pflanzen etwas trockener halten, wenn ständig Trauermücken auftreten.

ORF Vorarlberg: Wie sieht es mit dem Düngen aus im Winter? Wie oft muss man Zimmerpflanzen düngen?

Harald Rammel: Licht, Wärme, Feuchtigkeit und Nährstoffangebot müssen zusammenpassen. Da es in den nächsten Wochen an Licht mangelt, benötigen die Pflanzen auch weniger Wasser und entsprechend weniger Nährstoffe. Ich würde die sommerlichen Düngegaben (1 x wöchentlich) bis Ende Jänner auf ein Vier-Wochen-Intervall ausweiten. Dann auf 14-tägig steigern. Erst mit zunehmender Tageslänge, etwa ab Mitte März, braucht es wieder mehr Nährstoffe. Das ist dann auch ein idealer Zeitpunkt, Zimmerpflanzen in neue Erde umzusetzen.