Fred Luks
Christina Haeusler
Christina Haeusler
„Focus“

Ökonom Luks: Hoffnung auf Nachhaltigkeit

Beim Philosophicum in Lech sprach der Ökonom Dr. Fred Luks über die Bedeutung von Hoffnung in der aktuellen Weltlage. Er ermutigte die Zuhörer, an Wunder zu glauben und für diese zu arbeiten. Luks betonte, dass echte Hoffnung klug und engagiert ist, im Gegensatz zu falscher Hoffnung, Pessimismus und Optimismus.

„Focus“ beleuchtet diesmal das Thema Hoffnung. Schließlich trug das Philosophicum in Lech, den Titel „Alles wird gut. Zur Dialektik der Hoffnung". Dessen wissenschaftlicher Leiter, Philosoph Konrad Paul Liessmann, schrieb dazu: „Angesichts einer krisengeschüttelten Welt, in der sich Nachrichten über Klimakatastrophen, Kriege, zusammenbrechende Versorgungssysteme und Pandemien überbieten, scheint kein Platz mehr für jene Hoffnungen, die sich in optimistischen Erwartungen, lichtvollen Utopien und Visionen vom ewigen Frieden zeigten. (…). Das zukunftsorientierte Leben des modernen Menschen ist grundiert von Hoffnungen, die mitunter von frommen Wünschen kaum zu unterscheiden sind.“

Der Ökonom, Nachhaltigkeitsforscher und Publizist Dr. Fred Luks wollte beim Philosophicum hörbar zur Hoffnung ermutigen, ja sogar an Wunder zu glauben. Diese seien möglich. Wer hätte Mitte der 1980er Jahre gedacht, dass die Berliner Mauer fällt und es kein geteiltes Deutschland mehr geben wird? Wer hätte an das Ende der Apartheid gedacht? Es gibt Wunder, sagt Fred Luks. Man muss nur dafür arbeiten.

Ist ein hoffnungsvoller Blick in die Zukunft angesichts der aktuellen Lage der Welt einfach naiv? Im Gegenteil, sagt Luks. Er argumentiert: Echte Hoffnung ist klug. Das unterscheidet sie nicht nur von falscher Hoffnung, sondern auch von Pessimismus ebenso wie von Optimismus.

Sendungshinweis

„Focus“ – Themen fürs Leben bei ORF Radio Vorarlberg, 30. September 2023, 13.00 bis 14.00 Uhr

Luks schreibt selbst zu seinem Vortrag: „Wo Optimisten sich nicht zum Handeln aufgefordert fühlen, weil die Dinge sich ohnehin zum Guten wenden werden, bleiben Pessimisten untätig, weil Handeln aufgrund der sicheren Erfolglosigkeit sinnlos ist. Wer sich des Scheiterns sicher ist, wird sich nicht dafür einsetzen, dass sich etwas verbessert. Hoffnung ist nicht faul und ignorant wie Optimismus und Pessimismus, sondern engagiert und wissbegierig. Ich würde mich zu dieser Haltung auch verpflichtet fühlen, wenn die Lage aussichtslos erschiene.“

Zur Person:

Fred Luks hat in Hamburg und Honolulu Volkswirtschaftslehre studiert und beschäftigt sich seit langem in Forschung, Lehre und Management mit Nachhaltigkeit. Er hat zu diesem Themenbereich zahlreiche Publikationen vorgelegt. Zu seinen beruflichen Stationen gehören die Leitung eines interdisziplinären Forschungsprojekts, eine Gastprofessur an der Universität Hamburg, die Tätigkeit als Nachhaltigkeitsmanager eines großen Unternehmens und die Leitung des Kompetenzzentrums für Nachhaltigkeit an der Wirtschaftsuniversität Wien

Buch zum Vortrag:

Hoffnung. Über Wandel, Wissen und politische Wunder. Marburg 2020: Metropolis