Klaus Riezler ist ein weltgewandter Mann, der in vielen Bereichen Erfahrungen gesammelt hat. Er war als Hoteldirektor und Projektleiter auf Luxusschiffen tätig, bereiste mehr als 100 Länder und pflegte doch immer seine Bregenzerwälder Wurzeln.
Am Anfang: Kochlehre in Mellau
Begonnen hat seine erfolgreiche Karriere mit einer Kochlehre im Gasthof Adler in Mellau. Danach entschied er sich für ein BWL-Studium in Stuttgart, bevor es ihn auf das exklusive Kreuzfahrtschiff der Royal Viking Line–Reederei zog. Er durchlief mehrere Stationen, als Rezeptionist, Lager- und Einkaufschef, Food & Beverage-Manager und war danach mit 28 Jahren als einer der jüngsten Hoteldirektoren für 400 Mitarbeitende verantwortlich.
Zwischen den Reisen auf den Weltmeeren arbeitete er in Zürs, leitete dort als Hoteldirektor drei Hotels und wurde darauf wieder bei einer Reederei als Projektleiter für neue Schiffe angestellt.
Jetzt: Barkeeper im Bregenzer Wald
„Nach 20 Jahren bin ich zurück nach Vorarlberg gezogen, denn das wahre Leben findet in meiner Heimat statt“, sagt Klaus Riezler in den „Ansichten“. Er pachtete den Gasthof Adler in seinem Heimatort Egg-Großdorf, ließ ihn generalsanieren und legte besonderen Wert auf den Wiederaufbau des alten Gewölbes im Keller, eines der ältesten in Egg aus dem Jahr 1694. Er bekam als Koch eine Haube überreicht, „eigentlich ohne mich zu fragen, denn die habe ich nie angestrebt“, schmunzelt der Spitzengastronom.
Ab 2006 verwirklichte Klaus Riezler das Sonne Lifestyle-Hotel in Mellau und war dort bis 2014 angestellt, ein Jahr später pachtete er seine ehemalige Bar in Egg/Großdorf. Seitdem ist er in seiner „Vernissage“ der Barkeeper und kann dort auch seine Liebe zur Musik ausleben.
Sendungshinweis
„Ansichten“ mit Ulli von Delft, am Sonntag, 17. September 2023 zwischen 11.00 und 12.00 Uhr bei ORF Radio Vorarlberg
Mit „Dorfkultur“ dem Wirtshaussterben entgegenwirken
Im vergangenen Dezember hat er mit Freunden den Verein „Dorfkultur“ gegründet. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Menschen wieder aus der „Post-Corona-Lethargie“ herauszuholen. Das Besondere an unserem Verein ist, dass wir in die Bregenzerwälder Gasthäuser und Säle gehen und diese bespielen.“
Die Organisation der Veranstaltungen übernehmen die Vereinsmitglieder, das Geschäft sollen jedoch die Wirte machen, um dem Wirtshaussterben vorzubeugen. Bis jetzt sei das Echo grandios, sagt Klaus Riezler und freut sich auf viele neue Ideen in der nächsten Zeit. Die gehen ihm auch nicht in seinem Archiv-Blog aus, in dem er Geschichten über Land und Leute schreibt.