Herbstblüher
Harald Rammel
Harald Rammel
Gartentipp

Blühende Pflanzen für den Herbst

Der morgendliche Tau, der Nebel am Talgrund: Der Herbst steht vor der Tür. Das bedeutet allerdings nicht das Aus für blühende Pflanzen im Garten, sagt ORF Vorarlberg-Gartenexperte Harald Rammel. Der Herbst biete durchaus ansehnliche Pflanzen mit robusten Blüten.

ORF Vorarlberg: Heißt der Herbst, es ist aus mit den blühenden Pflanzen im Garten für dieses Jahr?

Rammel: So schnell sind die blühenden Pflanzen im Garten nicht wegzubringen. Der Herbst bietet noch einiges an sehr ansehnlichen Pflanzen mit robusten Blüten: Noch blühen Bartblumen, Dahlien und allerlei Sommerstauden im Garten und schon folgen Kissenastern, Heuchera, Fetthenne, verschiedene Sedumarten, Zyklamen usw. Die meisten davon sind stabile Stauden, die entsprechend robust sind.

Üppige Herbstblüher finden wir in der Gruppe der Heidegewächse, denken wir an Eriken und Callunen. Von diesen Knospenblühern kamen in den letzten Jahren enorm lässige Farben und Sorten heraus. Vom knalligen Pink über Stahlgrau und Bronze bis zu Giftgrün wurde hier die gewohnte Farbwelt durcheinandergewirbelt. Heidegewächse sind total spannend und fein für gemischte Pflanzungen jetzt im Herbst.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Herbstblüher
Harald Rammel
Blühende Pflanzen können auch im Herbst Einzug in den Garten finden
Herbstblüher
Harald Rammel
Blühende Pflanzen können auch im Herbst Einzug in den Garten finden
Herbstblüher
Harald Rammel
Blühende Pflanzen können auch im Herbst Einzug in den Garten finden
Herbstblüher
Harald Rammel
Blühende Pflanzen können auch im Herbst Einzug in den Garten finden
Herbstblüher
Harald Rammel
Blühende Pflanzen können auch im Herbst Einzug in den Garten finden

ORF Vorarlberg: Das sind alles klassische Beetpflanzen von niedrigem Wuchs. Gibt es denn auch größere Blütenpflanzen für den Herbst?

Rammel: Hier sind klar die vielblütigen Chrysanthemen zu nennen. Die kugeligen Chrysanthemum indicum Hybriden, Garden Mums usw. sind Inbegriff des Herbstes. Es gibt sie in allen Farbtönen, außer blau. Sie werden bis zu 80 cm hoch, also durchaus stattliche Pflanzen. Robustere Gartensorten sind voll frostverträglich und eignen sich daher auch für dauerhafte Bepflanzungen. Die kleineren Topfsorten sind meist nicht ganz winterhart, halten aber ungeniert bis zum Wintereinbruch und machen somit den ganzen Herbst Freude.

Sendungshinweis

Gartentipp bei ORF Radio Vorarlberg, 15. September 2023

ORF Vorarlberg: Hängt den Chrysanthemen nicht ein altmodisches Image an?

Rammel: Nein – im Gegenteil. Viele dieser vermeintlich ‚langweiligen‘ Pflanzenarten erleben in den letzten Jahren ein richtiges Revival. Sei es durch neue Züchtungen, sei es, weil sie einfach zeitlos schön sind. Zyklamen mit gewellten Blüten, Stiefmütterchen in verschiedenen Blütengrößen und einer enormen Farbenvielfalt. Es gibt sie sogar als Groß- und Ampelpflanzen! Ideal für Einzelstellung oder zum munteren Drauflospflanzen. Der Herbst bietet erfreulich viele bunte Blätter, Beeren und Gräser. Hier kann man als Blumenfreund seiner Kreativität freien Lauf lassen.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Gartengestecke Herbst
Harald Rammel
Das Gießen reduziert sich bei Herbstblühern beträchtlich
Gartengestecke Herbst
Harald Rammel
Das Gießen reduziert sich bei Herbstblühern beträchtlich
Gartengestecke Herbst
Harald Rammel
Das Gießen reduziert sich bei Herbstblühern beträchtlich

ORF Vorarlberg: Muss man die Herbstblüher auch ständig wässern? Der Sommer war diesbezüglich ja ein einziger Marathon.

Rammel: Nachdem es jetzt kühler ist und auch mehr Niederschläge zu erwarten sind, hält sich das Gießen in Grenzen. Es ist kühler und auch täglicher Tau kommt dazu. Damit reduziert sich das Gießen beachtlich. Gelegentlich ein Griff in die Topferde zeigt schnell, ob es wieder Zeit zum Wässer ist.

ORF Vorarlberg: Aber sonst sind die Herbstblüher recht pflegeleicht, oder?

Rammel: Eigentlich schon. Gelegentlich zwickt man Verblühtes weg, mehr ist es eigentlich nicht. Auch düngen braucht man um diese Jahreszeit nicht, wenn man die Herbstblüher in gute Gärtnererde pflanzt. Der darin gespeicherte Nährstoffvorrat reicht bis zum Winter.