Frauen seien deshalb besonders von Burn-Outs in der Familie betroffen, weil sie ständig verfügbar sein und den Spagat zwischen Beruf und Familie schaffen müssten, sagt Hartmann. Schätzungen zufolge seien rund 13 Prozent aller Mütter davon betroffen, nach neueren Studien sogar bis zu 30 Prozent.
Sendungshinweis
„Focus“ – Themen fürs Leben bei ORF Radio Vorarlberg, 26. August 2023, 13.00 bis 14.00 Uhr
Psychische und gesundheitliche Folgen
Praktisch alle Eltern kämen einmal an den Anschlag. Sei der Stress dauerhaft und die Erholung zu selten, könne das psychische und gesundheitliche Folgen haben. Jede Mutter und jeder Vater kenne sicher Schlafmangel und auch das Gefühl, mitunter überfordert zu sein, gestresst und vielleicht auch ein wenig hilflos. Es gibt aber Eltern, da wird dieses Gefühl ‚Ich kann nicht mehr, ich weiß nicht mehr weiter‘ sogar chronisch. Und noch schlimmer – wenn eine Mutter oder ein Vater letztendlich sagt: ‚Ich habe keine Freude mehr an meiner Tochter, an meinem Sohn, an meinen Kindern.‘
Mütter brauchen andere Methoden als Manager
Mütter bräuchten andere Methoden als Manager, um Kraft zu tanken und ihre eigenen Bedürfnisse zu beachten, beschreibt Hartmann. Mit fundiertem Hintergrundwissen verhilft der Psychiater, Leiter von drei speziellen Mutter-Kind-Kliniken des Roten Kreuzes in Deutschland, gestressten Eltern zu einem neuen Blick auf sich selbst.
Buchtipp:
Hans Hartmann – „Wege aus dem Mama Burn-Out – Abstand gewinnen und Kraft tanken“, 2017 im Kösel-Verlag erschienen
Zur Person:
Dr. Hans Hartmann ist Neurologe, Psychiater und Psychotherapeut. 20 Jahre lang arbeitete er in eigener Praxis in Stuttgart. Mittlerweile leitet er 3 spezielle Mutter-Kind-Kliniken des Roten Kreuzes in Deutschland.