Setzlinge
Rammel
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Gartentipp

Der kluge Gärtner denkt bereits an den Herbst

Jetzt im Hochsommer gibt es allerlei Gemüse aus dem eigenen Garten. Schlaue Gärtner denken aber schon an den Herbst. Zug um Zug werden Flächen frei und es ist gut, die Beete nochmals für eine Spätkultur zu nutzen. Gartenexperte Harald Rammel gibt Tipps.

ORF Vorarlberg: Was lässt sich jetzt noch säen?
Direkt ins Beet kann man Anfang August noch Buschbohnen, Chinakohl, Mangold oder Lauchzwiebel säen. Sogar frühe Karottensorten können noch rasch in den Boden. Bis Mitte August ist die Direktsaat von Rucola, Mai- und Herbstrüben, Winterrettich und Bierrettich möglich. Bis Anfang September lassen sich schnelle Kulturen wie Radieschen, Asiasalate, Nüssli, Pack Choi, Kresse, Babyleaf-Salate oder Spinat ins Freiland säen.

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Gartentipp bei ORF Radio Vorarlberg, 28. Juli 2023

ORF Vorarlberg: Kann man noch Pflanzgemüse vorkultivieren?
Gemüse mit rascher Entwicklung wie Kopfsalat, Spitzkraut, Karfiol, Brokkoli, Chinakohl, Kohlrabi, Endivie, Fenchel, Radicchio, Zuckerhut, Mangold, Blattpetersilie usw. lässt sich jetzt noch vorziehen. Die Samen keimen im Sommer rasch, sodass sich ein letzter Satz im Freiland noch ausgeht. Spätere Sätze brauchen zur Ernte hin Schutz durch ein Gewächshaus. Kopfsalat keimt bei Hitze schlecht. An heißen Tagen stellt man die Saatschale ins Haus oder in den Keller. Sowie sich die Keimlinge zeigen, kommen die Pflanzen ins Freie.

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ORF Vorarlberg: Was mache ich, wenn ich im Herbst nicht alle Flächen für Gemüse benötige?
Die Erde in den Beeten sollte nicht unbedeckt bleiben. Fehlt der Bewuchs, stellen sich rasch Unkräuter ein. Auch wird feine Erde und lösliche Nährstoffe wie Stickstoff, Kalium, Calzium usw. in tiefere Bodenschichten ausgewaschen. Die Nährstoffe müssen später wieder zugedüngt werden. Säen Sie freie Flächen mit Gründüngung ein. Neben dem Erhalt der Nährstoffe in Wurzel- und Blattmasse trägt die Gründüngung zu Krümelbildung und mehr Bodenleben bei.

ORF Vorarlberg: Welche Gründüngungspflanzen kann man jetzt noch einsäen?
Gut funktioniert jetzt Bienenfreund (Phazelie) gemischt mit Buchweizen, da beide im Winter bei Frost abfrieren. Die Wurzeln bleiben jedoch im Boden und halten uns die Nährstoffe zurück. Im Frühjahr recht man Abgestorbenes oberflächlich ab und kann sogleich neu Pflanzen. Grünroggen oder fertige Mischungen wie z.B. das Landsberger Gemenge (es besteht aus Winterwicke, Inkarnatklee und Welsches Weidelgras) frieren nicht vollständig ab, sondern bleiben grün im Winter. Sie muss man im Frühjahr mähen, das Schnittgut entfernen und die Pflanzen dann flach einarbeiten. Das ist händisch etwas mühsamer, allerdings wird der Boden tief krümelig.

ORF Vorarlberg: Wie sät man eigentlich richtig?
Die Beete werden wie für die Gemüsekultur eben und unkrautfrei vorbereiten. Danach sät man die Samen gleichmäßig aus und arbeitet sie etwa 2 – 3 cm tief mit einem Rechen in den Boden ein. Bis zum Auflaufen der Saat ist die Fläche gleichmäßig feucht zu halten. Sollten Unkräuter auflaufen, sind diese zu entfernen.