Bregenz  am 15.7.2022  Bregenzer Festspiele Madame Butterfly Fotoprobe Seebuehne
Mathis Fotografie
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Bregenzer Festspiele

„Madame Butterfly“: Sänger wechseln sich ab

Bei den Bregenzer Festspielen wird die Oper Madame Butterfly mit einem Rotationssystem aufgeführt. Mehrere Sänger wechseln sich in den Rollen ab, um Überbelastung zu vermeiden und höchste Gesangsqualität zu gewährleisten.

Die Bregenzer Festspiele setzen traditionell auf ein Rotationssystem, bei dem sich bis zu drei Sänger in einer Rolle abwechseln. Dieses System schützt die Stimme der Sänger vor Überbelastung und gewährleistet so eine hohe Gesangsqualität. Bei Madame Butterfly werden gleich vier große Rollen dreifach besetzt: Sharpless, Suzuki, B. F. Pinkerton und die der Geisha Cio-Cio-San, genannt Butterfly. „Das sind Partien, die man nicht sechsmal die Woche singen kann und sollte“, erklärt der künstlerische Betriebsdirektor der Bregenzer Festspiele, Michael Csar.

Sendungshinweis: „Radio Vorarlberg“, 17. Juli 2023

Absicherung gegen Ausfälle

Neben dem Schutz der Sänger bietet das Rotationssystem auch eine Absicherung gegen Ausfälle. Bei einer Dreifachbesetzung der großen und doppelter Besetzung der anderen Partien kann das Leading Team beruhigt sein, dass immer jemand da ist, der Ausfälle abdeckt. Zudem sind die Mehrfachbesetzungen auch betriebswirtschaftlich sinnvoll, um mögliche Risiken zu reduzieren.

Harmonie und Chemie sind entscheidend

Die Entscheidung, wer wann singt, fällt in enger Abstimmung zwischen Intendantin Elisabeth Sobotka, Michael Csar, dem Dirigenten und dem Regieteam etwa zwei Wochen vor der Premiere. Dabei spielen sowohl musikalische als auch szenische Harmonie eine Rolle. „Es werden alle Konstellationen durchgespielt“, sagt Michael Csar, „wobei es da kein schlechter oder besser gibt. Aber, um ein Beispiel zu nennen, bei einem Liebespaar sollte auch die Chemie zwischen Sängerin und Sänger stimmen.“