Lena mit Marokkominze
Harald Rammel
Harald Rammel
Gartentipp

Powerschub durch Gewürzkräuter

Gartenkräuter sind nicht nur schmackhaft, sondern gesund. Wie sie aus dem eigenen Garten zu Wohlbefinden und Gesundheit beitragen können – und wie man sie richtig heranzieht, erklärt Gartenexperte Harald Rammel von der Landwirtschaftskammer diese Woche im Gartentipp von ORF Radio Vorarlberg.

„Glücklich ist, wer sich mit Pflanzen umgeben kann. Noch besser ist es, wenn man sich selbst mit Heil- und Gewürzkräutern versorgen kann. Denn ein gesundes Leben beginnt mit einer gesunden Ernährung“, sagt Harald Rammel von der Landwirtschaftskammer. Bedarfsgerecht versorgte Pflanzen sind ein wertvoller Bestandteil einer gesunden Ernährung. Dabei ist Abwechslung gefragt:

„Gesteigert wird der gesundheitliche Aspekt unserer Nahrung durch die vielen Mineralien, Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe, die wir unserer Nahrung mit frischen Kräutern zugeben“, sagt Rammel: „Diese Vitalstoffe tragen massiv zu unserem Wohlbefinden bei. So unterstützen sie unsere Verdauung, stärken unsere Abwehrkräfte oder stützen das Herz-Kreislaufsystem.“

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Salbei
Harald Rammel
Salbei im Gegenlicht
Blühender Thymian
Harald Rammel
Blühender Thymian
Gut durchwurzelte Petersilie
Harald Rammel
Gut durchwurzelte Petersilie
Petersilie glatt und kraus
Harald Rammel
Petersilie glatt und kraus
Lena mit Marokkominze
Harald Rammel
Lena mit Marokkominze
Kräuterkisten
Dür
Kräuterkisten
Rosmarin in hängendem Topf
Harald Rammel
Rosmarin in hängendem Topf
Gewürzkräuter
Harald Rammel
Gewürzkräuter

ORF Vorarlberg: Haben alle Gewürze eine vergleichbare Wirkung auf uns?

Harald Rammel: Die verschiedenen Pflanzen enthalten unterschiedliche Inhaltstoffe, manche zählt man ja explizit zu Heilpflanzen. Aber auch altbekannte Würzkräuter tragen zu unserer Gesundheit bei. So finden wir in stark riechenden Pflanzen wie Thymian, Salbei usw. ätherische Öle, die uns bei Atemwegserkrankungen guttun.

ORF Vorarlberg: Da gibt es verschiedene Grund-Aromen…

Harald Rammel: Der bittere Geschmack von Pflanzen stammt von Bitterstoffen. In Oregano, Scharfgarbe, Majoran usw. enthalten, regen sie unsere Verdauung an und machen unsere Nahrung bekömmlicher.

ORF Vorarlberg: Ein anderes Aroma ist die Schärfe…

Harald Rammel: Senföle schützen Pflanzen vor Fressfeinden. Wir kennen diesen scharfen Geschmack von Kresse, Senf, Schnittlauch, Knoblauch usw. Ihre antioxidative Wirkung unterstützt unsere Immunsystem.

ORF Vorarlberg: Aber es geht nicht nur um den Geschmack?

Harald Rammel: Sehr vitaminreich sind Petersilie, Schnittlauch, Liebstöckel, Bärlauch. Sie steigern unsere Vitalkräfte und versorgen uns mit verschiedenen Mineralstoffen.

ORF Vorarlberg: Das heißt, wenn ich mich gesund ernähren will, brauche ich all diese Pflanzen im Garten?

Harald Rammel: Für alle wird vielleicht kein Platz sein. Aber eine Grundausstattung mit den wichtigsten Gewürzkräutern bereichert den Speiseplan ungemein. Und in kleinen Gärten kann ich mir auch mit großen Töpfen helfen. Oregano, Salbei, Thymian usw. kommen in wenig gedüngter Kräutererde sehr gut zurecht. Sie lieben Standorte mit möglichst viel Sonne. Sonne bis lichten Schatten, aber unbedingt gehaltvollere Erde, mehr Wasser und mehrfaches Nachdüngen brauchen hingegen Minzen, Schnittlauch, Petersilie oder Liebstöckel.

ORF Vorarlberg: Was mache ich mit meinem geliebten Basilikum? Der wurde noch gar nicht erwähnt.

Sendungshinweis: Gartentipp bei ORF Radio Vorarlberg, 24. März 2023

Harald Rammel: Die vorher genannten Kräuter halten es an geschützten Standorten jetzt schon im Freien aus. Basilikum zählt zwar zu den begehrtesten Gewürzkräutern, er ist allerdings ziemlich verwöhnt, wenn es um Wärme geht. Er braucht Zimmertemperatur, auch in der Nacht.

ORF Vorarlberg: Wo stellen wir ihn also hin und wie wird er geplegt?

Harald Rammel: Am besten verpflanzt man Basilikum in große Töpfe und stellt ihn innen aufs Fensterbrett. Da fühlt er sich am wohlsten. Besonders gut geht es ihm, wenn wir ihn über den Untersetzter gießen. Dazu den Untersetzer zwei Zentimeter hoch mit lauwarmen Wasser füllen. Die Erde saugt Feuchtigkeit auf. Nach ein paar Minuten leert man das restliche Wasser weg. Das Ergebnis: gut versorgte Wurzeln und trockenes Blattwerk – so bleibt Basilikum gesund und liefert uns für lange Zeit wunderbar aromatische Triebspitzen und Blätter.

ORF Vorarlberg: Jetzt hast du uns richtig Gusto auf Kräuter gemacht. Gibt es die jetzt schon bei den Gärtnern und Floristen?

Harald Rammel: Vorarlbergs Gärtnereien haben bereits viele robuste Kräuter im Sortiment. Und in einigen Betrieben gibt es nächste Woche sogar gegen Vorlage von Gutscheinen eine schöne Ermäßigung auf Gewürzkräuter.