Ringelnatter
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Tiere

Bodensee: Ringelnattern sind keine Seltenheit

Sie können gut schwimmen und jagen im Wasser: die Ringelnattern, auch Wasserschlangen genannt. Sie sind daher nicht selten am Bodensee anzutreffen. Allerdings weniger in Bregenz, wo in den letzten Tagen am Segelhafen und an der Pipeline dennoch Ringelnattern gesehen wurden.

„Der Bodensee ist eigentlich der erste Ort, an dem man Ringelnattern suchen würde, allerdings nicht in Bregenz“, zeigt sich Klaus Zimmermann von der inatura in Dornbirn überrascht. Und auch das Personal des Segelhafens ist begeistert: Dass man am Hafen eine Schlange sehe, sei ein „Glücksfall“.

Hafen als „unfreundlicher“ Bereich für Ringelnattern

„Ringelnattern sind prinzipiell häufig am See anzutreffen, allerdings nicht in ‚unfreundlichen‘ Hafenbereichen“, erklärt Zimmermann. In diesen Bereichen gebe es keinen Naturraum für Schlangen, weshalb sie sich normalerweise in Buchten aufhalten würden.

„In der Fußacher Bucht hat man beispielsweise große Chancen, dass man Ringelnattern sieht“, erklärt Zimmermann. Das Schilf sei ein Gebiet, in dem sie sich besonders wohlfühlen, denn dort fänden sie mit Kleinsäugern einerseits Nahrung und hätten andererseits die Möglichkeit zu schwimmen.

Wo Wasser ist, sind Ringelnattern

Ringelnattern, die auch als Wasserschlangen bezeichnet werden, halten sich schließlich gerne im Wasser auf: „Sie können gut schwimmen, jagen gerne im Wasser und fressen Fische und Kaulquappen“, erläutert Zimmermann.

Es käme daher auch nicht selten vor, dass sich Ringelnattern auch in Teichen oder Biotopen in Gärten ansiedeln würden. „Viele Gartenbesitzer wundern sich, dass sich Ringelnattern dort wohlfühlen, doch dort sind Amphibien oder kleine Fische“, erklärt Zimmermann.

Bei Hitze sind Schlangen besonders aktiv

Schlangen sind wechselwarme Tiere, die bei großer Hitze besonders aktiv seien. „In diesem Jahr ist es allerdings erstaunlich ruhig“, beschreibt Zimmermann. Das könne daran liegen, dass es den Tieren im Moment zu trocken sei – denn die Ringelnattern werden meistens mit Wasser in Verbindung gebracht.

„Die Ringelnattern finden an zu wenig Stellen Wasser und bleiben daher dort, wo Wasser in der Nähe ist“, erläutert Zimmermann. So seien sie nicht nur in Seen und Biotopen, sondern auch in noch so kleinen Riedgräben zu finden. Es sei dementsprechend schwierig zu bestimmen, wie viele Ringelnattern es in Vorarlberg gebe.

„Harmlose, heimische Schlange“

„Die Ringelnatter ist eine völlig harmlose, heimische Schlange“, beruhigt Zimmermann. Allerdings falle sie durch ihre Größe auf, denn sie sei die größte Schlange, die es hierzulande gebe. „Die weibliche Ringelnatter kann bis zu 1,30 Meter lang werden und die männliche Ringelnatter bis zu 80 Zentimeter“, beschreibt Zimmermann. Dabei erlangen sie eine beachtliche Größe und können beinahe so dick werden wie der Arm eines Kindes.

Sendungshinweis: Radio Vorarlberg, 14. August 2022

Allerdings seien Ringelnattern besonders friedfertige Tiere: „Sie sind ungiftig und beißen nicht. Beißen gehört nicht zu ihrem Repertoire“, beruhigt Zimmermann. Allerdings sei auch ein Biss einer ungiftigen Schlange nicht zu unterschätzen: Die Verkeimung der Zähne könne wie bei Bissen anderer Wildtiere Infektionen hervorrufen.