Bildung und schulischer Abschluss hängen nach wie vor von den finanziellen Verhältnissen im Elternhaus ab. Eine Studie hat ergeben, dass 80 Prozent im besten Fall den Bildungsabschluss der Eltern erreichen, sagt Hagen. Mehrere Hundert Jugendliche in Vorarlberg haben gar keinen Bildungsabschluss. Das sei ungerecht, sagt Hagen, weil niemand sich aussuchen kann, in welches Umfeld er hineingeboren wird.
Um die Psyche der Jugendlichen steht es schlecht
Auch die CoV-Pandemie bleibe weiterhin eine große Herausforderung. Sie treffe die Jugendlichen mit voller Härte, sagt Hagen. Eine aktuelle Studie der Donau Uni Krems sei besorgniserregend. 3.000 Jugendliche wurden befragt. Davon gaben laut Hagen über 50 Prozent der Jugendlichen eine depressive Symptomatik an. 50 Prozent sagten, dass sie von Angst geplagt seien. 16 Prozent der Jugendlichen gaben an, suizidale Gedanken zu haben.
Diese Studie zeige deutlich, was passiert, wenn Jugendliche zu wenig Möglichkeiten haben, sich untereinander zu treffen. „Sie brauchen dringend Plätze, wo sie unter sich lernen können, wie sie auf andere wirken.“ Nur so können Jugendliche zu ihrer Stärke finden und erkennen, welche Potenziale sie haben, sagt Hagen.
Freiräume für Jugendliche wichtig
In den letzten 30 Jahren konnte aber auch viel bewegt werden, sagt Hagen weiter. Während er am Anfang noch ein Alleinkämpfer war, hat die Offene Jugendarbeit nun auch mehr Ressourcen zu Verfügung. Heute sind mehr als 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Offenen Jugendarbeit beschäftig.
Das wichtigste für Hagen ist, dass Räume und Plätze für Jugendliche – ohne Konsumzwang – geschaffen werden, wie zum Beispiel die Arena in der Höchsterstraße in Dornbirn. Es brauche Orte an denen Jugendkultur stattfinden könne.