Tomaten sind Kinder des Südens. Sie fühlen sich bei Temperaturen von 18 bis 30 Grad am wohlsten und lieben es, wenn ihre Blätter möglichst trocken sind beziehungsweise rasch wieder abtrocknen können. Wenn es geht, sollte man ihnen einen Standort geben, der die Blätter möglichst trocken hält.
Im Freien sind Tomaten heuer ständig nass. Schon einige Stunden Blattnässe am Stück erlaubt es den Sporen verschiedener Pilzkrankheiten, sich festzusetzen und ins Gewebe der Pflanzen einzudringen. Dort bilden sich Pilzfäden, die das Pflanzengewebe durchdringen und dabei abtöten. Geht dabei das Gewebe vom Stiel kaputt, gehen alle darüberliegenden Pflanzenteile kaputt.
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Tomaten im Gewächshaus
Wenn man Tomaten im Gewächshaus genau beobachtet stellt man fest, dass auch dort Blätter feucht sind. Das passiert, wenn generell hohe Luftfeuchtigkeit vorhanden ist. Kühlt feuchtwarme Luft vom Tag über Nacht ab, bildet sich Tau auf den Pflanzen. Auch wenn viel gegossen wird, bilden sich Wassertröpfchen an den Blatträndern. Unvorsichtiges Gießen gibt natürlich auch nasse Blätter.
Vorbeugende Maßnahmen
• Robuste Tomatensorten mit möglichst großen Resistenzen anpflanzen
• Bedarfsgerechte Nährstoffversorgung der Pflanzen
• Blätter trocken halten (Tomaten überdachen, vorsichtig Wässern…)
• Pflanzen nicht zu dicht setzen, regelmäßig Ausgeizen
• Blätter bis zur untersten Fruchtrispe entfernen
• Pflanzenstärkung mit Ackerschachtelhalmbrühe, Knoblauchextrakt und Brennesselextrakt
• Blätter mit Steinmehl oder Backpulver stärken
• Gut lüften! Im Sommer auch in der Nacht die Lüftung geöffnet lassen
• Befallende Pflanzenteile (Blattteile, Früchte,…) aus dem Bestand entfernen
• Laubarbeiten nur bei trockenem Laub durchführen
Befallene Pflanzen
Wichtig ist, die Ursache für den Befall der Tomaten eindeutig zu klären. Hier kann ihr Gärtner helfen. Dieses Jahr sind viele Pilzkrankheiten (Kraut- und Braunfäule, Samtflecken, Grauschimmel, Mehltauarten….) zu sehen. Es gibt auch verschiedene Virosen, bakterielle Ursachen oder auch Tomatenrostmilben, die zu starken Schädigungen von Tomatenpflanzen führen.
Befallene Pflanzenteile am besten aus dem Bestand entfernen, aber nicht auf den Kompost geben. Pflegemaßnahmen immer bei gesunden Pflanzen beginnen und die kranken Pflanzen zum Schluss machen.
Sendungshinweis:
06. August 2021
ORF Radio Vorarlberg
Wenn der Befall noch nicht zu stark fortgeschritten ist, ist im Hausgarten die Verwendung von Kupfer nach Bedienungsanleitung eine erlaubte Möglichkeit, den Befall von Pilzkrankheiten zu lindern.