Janine Kimpel
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„Focus“

Größen und Grenzen der Corona-Impfungen

In der aktuellen „Focus“-Sendung, gestaltet von ORF Vorarlberg-Redakteur Andreas Feiertag, spricht Mikrobiologin Janine Kimpel über Größen und Grenzen der Coronavirus-Impfungen.

Janine Kimpel ist Mikrobiologin am Institut für Virologie der Medizin-Universität Innsbruck. Sie hat in Deutschland an der Goethe-Universität in Frankfurt und in den USA am Caltech in Pasadena Biologie studiert und arbeitet seit nunmehr elf Jahren in Tirol. Kimpels Forschungsschwerpunkte liegen in der Entwicklung und Verbesserung von Vektor-Impfstoffen, zu denen auch das Corona-Vakzin von AstraZeneca gehört.

Viele Fragen rund um das Impfen

Es gibt derzeit nur einen Weg, der ohne einen massiven Anstieg der Todeszahlen aus der aktuellen Pandemie führt, sagt Mikrobiologin Janine Kimpel: Impfen. Dabei spiele es keine Rolle, welches der zugelassenen Mittel zum Einsatz kommt. Sämtliche derzeit verfügbaren Studien-Daten weisen für alle Mittel eine hohe Sicherheit und auch eine ausreichende Wirksamkeit aus. Und Kimpel setzt ihr Vertrauen auch in jene Impfstoffe, die wohl demnächst die europäische Zulassung erhalten werden.

Mitten im Kampf gegen die Pandemie beschäftigt sich Focus mit den Größen und Grenzen der Corona-Impfungen. Wie funktionieren die bereits verwendeten Vakzine und wie lange und wie gut schützen die Impfstoffe vor dem Virus? Und vor allem: Welche Risken verbergen sich hinter den Corona-Impfstoffen, welche Menschen können und welche sollen sich immunisieren lassen?

Mythen in den Sozialen Medien

Die Wissenschafterin Janine Kimpel räumt dabei auch mit einigen Mythen auf, die sich in Sozialen Medien noch immer stark verbreiten. Die modernen mRNA-Impfstoffe können entgegen den Befürchtungen nicht mit dem menschlichen Erbgut reagieren und dieses schädigen. Und die Impfstoffe haben auch keinerlei negativen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit von Frauen. In al diesen verunsichernden Meldungen würden Äpfel mit Birnen verglichen und wissenschaftliche Fakten durcheinander gebracht – willentlich oder zufällig.

Sendungshinweis:

„Focus “, 13.3.2021

Die bisher beobachteten Reaktionen auf die Impfungen – bei AstraZeneca etwas heftiger als bei den anderen Mitteln – sind laut Kimpel eine normale Antwort des körpereigenen Immunsystems auf die Verabreichung der Wirkstoffe. Die einzigen unerwünschten Nebenwirkungen, die bisher dokumentiert wurden, seien allergische Reaktionen auf den Impfstoff, teilweise sogar sehr heftige.

Aus Sicherheitsgründen würden die Menschen deshalb direkt nach der Impfung noch eine Zeit lang medizinisch beobachtet. Auch wenn heute noch nicht genau gesagt werden kann, wie lange die Impfungen vor dem Coronavirus schützen, eines weiß man laut Kimpel sehr genau: Nach einiger Zeit wirken die Vakzine nicht mehr und die Pharmaindustrie muss neue Impfstoffe herstellen.