Clubhouse App
APA/AFP/Odd ANDERSEN
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„Clubhouse“ App: Experten mahnen zur Vorsicht

Der neue Stern am Himmel unter den Apps heißt „Clubhouse“. Auch hierzulande ist Clubhouse verfügbar und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Aufgrund datenschutzrechtlicher Bedenken mahnen Experten jedoch zur Vorsicht beim Umgang mit der App.

Die App ist erst vergangenes Jahr erschienen und verzeichnet seither stark steigende Nutzerzahlen. Mittlerweile wird die App von über zwei Millionen Menschen weltweit genutzt und täglich werden es mehr.

Sendungshinweis
Radio Vorarlberg
Mittwoch, 17. Februar 2021

Funktionsweise von Clubhouse

Ähnlich wie bei einer Telefonkonferenz können die Nutzer auf der App miteinander kommunizieren. Der Austausch findet lediglich akustisch statt, also kein Text, keine Bilder, keine Videos. Nutzer können gemeinsam Gesprächsräume eröffnen und Unterhaltungen in einem Kalender ankündigen, damit andere zuhören können. Das Ganze ähnelt einer Podiumsdiskussion, bei der jeder dazukommen, zuhören und auch mitreden kann. Per digitalem Handzeichen können Zuhörer signalisieren, dass sie etwas sagen möchten. Moderatoren können dann Zuhörer zu Sprechern befördern und sie auf die virtuelle Bühne stellen.

Zu Clubhouse:
Die App wurde vom Softwareunternehmen Alpha Exploration entwickelt und ist im März 2020 erschienen. Medienberichten zufolge wurde die App bereits Ende vergangenen Jahres mit über 100 Millionen Dollar bewertet. Aktuell ist die App nur für iPhone-Nutzer verfügbar.

Clubhouse zieht auch Prominente an

Weltweit springen immer mehr bekannte Persönlichkeiten auf den Zug auf. Zu den bekanntesten österreichischen Nutzern gehören aktuell der Präsident der Wirtschaftskammer Harald Mahrer und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger. Nicht zuletzt wegen der Prominenz mancher Nutzer ist die App in aller Munde. Der Ansturm auf die App hat auch Datenschützer auf den Plan gerufen. Diese sehen einige Probleme bei der App.

Experten mahnen zur Vorsicht

Die App kostet zwar kein Geld, aber hat dennoch ihren Preis und dieser Preis heißt Daten. „Es ist mir nicht klar, welches Geschäftsmodell hinter Clubhouse steht und wenn man nichts zahlt, ist man meist selber die Währung“, erklärt der Vorarlberger IT-Experte Christian Wally. Wie genau Clubhouse die Daten der Kunden nutzt, ist noch unklar. Genau das bereitet Datenschützern Sorgen. Fest steht jedoch, dass Clubhouse eine umfangreiche Menge an Daten über seine Nutzer sammelt.

Umfangreiche Datenerfassung

Die App kann auf die gespeicherten Kontakte im Telefonbuch des Nutzer zugreifen, sofern dieser es erlaubt. Doch das ist auch bei Massenprodukten wie der App WhatsApp der Fall. Weitaus ungewöhnlicher ist die Aufzeichnung und vorübergehende Speicherung von Gesprächsinhalten auf Clubhouse. Dies wird gemacht, um eventuelle Verstöße zu ahnden. Der Anbieter kann sozusagen mithören. Das gehe dann schon einen Schritt weiter als bei anderen Apps, betont Christian Wally. Bei WhatsApp, Skype oder Zoom hat der Anbieter keinen Zugriff auf die Gesprächsinhalte.

Wachsende Nutzerzahlen trotz Kritik

Trotz datenschutzrechtlicher Bedenken seitens der Experten wächst die Nutzeranzahl rasant an. Musiker, Wissenschaftler, Sportler, Unternehmer, Autoren, Eltern und viele andere treffen, unterhalten und verbinden sich über die App. Das Konzept der App überzeugt offensichtlich viele Menschen. Die Datenschutzprobleme bleiben vorerst jedoch bestehen. Beim Umgang mit der App ist daher Vorsicht geboten. Zumindest über die Kritikpunkte sollte man sich vor einer Registrierung im Klaren sein.