Spirsbach beim Beginn der Renaturierung.
Fischereiverein Feldkirch
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Umwelt

Seltene Äschen im Spiersbach angesiedelt

Bei der Renaturierung des Spiersbachs in Bangs ist es dem Fischereiverein Feldkirch gelungen, eine bedrohte Fischart wiederanzusiedeln. Für die Wiederkehr der Äschen waren umfangreiche, ineinander greifende Maßnahmen notwendig.

Die Äsche ist eine bedrohte Fischart, die nun im Spiersbach in Bangs erneut beheimatet wurde. Davor musste das Bächlein vom Fischereiverein Feldkirch allerdings erst renaturiert werden. Über 280 Arbeitsstunden wurden von der Gruppe aus Freiwilligen in das Renaturierungsprojekt investiert.

Sendungshinweis: „Guten Morgen Vorarlberg“, von 5.00 bis 9.00 Uhr, ORF Radio Vorarlberg

Zuflüsse dienen der Artenreproduktion

Die kleineren Rheinzuflüsse spielen nicht nur für die Äschen, sondern für alle heimischen Fischarten, die im Rhein zuhause sind, eine wichtige Rolle, erklärt der für das Projekt mitverantwortliceh Heinz Gesson vom Fischereiverein Feldkirch: „Die großen Flüsse sind durch Sedimentbelastungen etc. so stark beeinflusst, dass natürliches Fischaufkommen in diesen Flüssen kaum oder nicht mehr vorhanden ist. Daher müssen wird darauf schauen, dass die Seitengerinne möglichst noch Fische reproduzieren können und dazu zählt unter anderem auch der Spiersbach, der ebenfalls in den Rhein mündet.“

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Äsche
Adolf Bereuter
Spirbach vor der Renaturierung – Gewässerautobahn, laminare Strömung, kein Totholz, kein Gebüsch usw.
Fischereiverein Feldkirch
Spirsbach im August 2020 nach den Mäharbeiten.
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Spirsbach mit turbulenter Strömung.
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Spirsbach im Oktober 2020.
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Spirsbach im Oktober 2020.
Fischereiverein Feldkirch
Im Spirsbach arbeitet die Natur.
Fischereiverein Feldkirch
Spirsbach beim Beginn der Renaturierung.
Fischereiverein Feldkirch

Artgerechte Renaturierung des Baches

Um geeignete Laichplätze für die Tiere zu schaffen, wurde zunächst viel Kies organisiert. „250 Kubik Kies aus der Ill wurde benötigt. Die Äsche und die Forelle sind Kieslaicher, deshalb haben wir Kies ins Bachbett eingebracht“, sagt Gesson. Damit sich der Laich gut entwickeln kann darf die Bachsohle nicht verschlammen. Dafür sorgen sogenannte Strömungslenker.

Am Uferrand des Baches wurde außerdem eine Böschung angelegt, in der sich das Jungvolk der Fische tummeln kann. „Dafür haben wir drei Meter lange Pfähle gemacht, die mit einem Bagger am Rand hineingedrückt wurden“, erklärt Vereinsmitglied Franz Neier, der für die Renaturierung mitverantwortlich war. Mit Lang- und Totholz wurden den Fischen dann Versteckmöglichkeiten geschaffen.

Fischer als „Bruthelfer“ im Einsatz

Mehrere hundert Jungäschen wurden in diesem Jahr bereits in ihr neues artgerechtes Zuhause im Spirsbach eingesetzt und im nächsten Jahr werden noch viele weitere Jungfische folgen. Ohne den Einsatz der Feldkircher Fischer als „Bruthelfer“, wäre das Ende der Äsche in Vorarlberg wohl längst besiegelt gewesen.