Sendungshinweis:
„Focus – Themen fürs Leben“, Samstag, 30. November 2019,
13 bis 14 Uhr,
ORF Radio Vorarlberg
Versöhnung und Vergebung sind Prozesse der Wandlung. Man kann und muss sie wollen, man kann sich dabei helfen lassen. Versöhnung und Vergebung sind anspruchsvoll, aber auch befreiend. Versöhnungsprozesse sind lebenslange Reifungsprozesse. Mir selbst vergeben, dem andern vergeben, bis hin zu einem letzten Ja. Vergeben und mich versöhnen kann ich nicht an der eigenen Wahrheit vorbei, nicht unter moralischem Druck.
Versöhnung wichtig am Lebensende
Versöhnung und Vergebung drängen, wenn es dem Lebensende entgegengeht. Warum ist das so? Hat der Wunsch nach Klärung mit Schwäche oder vielmehr doch mit Stärke zu tun? Doch wie kann man sich angesichts von tiefen Kränkungen und Zerwürfnissen versöhnen, wie kann man vergeben? Ist Vergebung auch ohne Versöhnung möglich? Sterbende lehren uns, wie versöhnen und vergeben gelingt.
Frau DDr. Renz erzählt in ihrem Vortrag, wie beides sowohl mitten im Leben, als auch im Sterben gelingen kann und was dabei hilft: Eine sehr tiefe Motivation, eine Sehnsucht nach Frieden. Hilfe erhalten Betroffene durch Menschen und letztlich über Gott. In ihrem Vortrag stellt Monika Renz ein Phasenmodell von Versöhnungsprozessen vor.
Die Sendung zum Nachhören:
Zur Person
Seit 1998 ist DDr. Monika Renz Musik- und Psychotherapeutin am Kantonsspital St. Gallen sowie Leiterin der Psychoonkologie. Sie hat Theologie studiert, pädagogische Psychologie, Psychopathologie und ist Musikethnologin.
Buchtipp
Das neueste Buch von Monika Renz basiert auf einem Forschungsprojekt mit Menschen in ihrem Zugehen auf den Tod. Es geht aber auch weit darüber hinaus. Die Publizistin Hannah Arendt soll gesagt haben: „Wenn wir vergeben, wird nichts mehr so sein, wie es war. Wer vergibt, ist danach ein Anderer – und wer um Vergebung bittet, ebenfalls.“ Monika Renz: „Versöhnung und Vergebung – Wie Prozesse der Befreiung im Leben und im Sterben möglich werden“ ist erschienen im Herder Verlag.
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