Banküberfall Lochau
LDP Vorarlberg
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Chronik

Fahndungsfotos und ihre oft schlechte Qualität

Bei Banküberfällen veröffentlicht die Polizei Fotos der Überwachungskameras, um Hinweise auf den Täter zu bekommen. Die Qualität der Fotos ist dabei meist schlecht. Dabei könnte die heutige Technologie gestochen scharfe Bilder liefern, so Experten.

Die Polizei weiß um die schlechte Qualität der Fahndungsfotos, die sie von Banken oder Tankstellen bekommen. „Man nimmt, was man bekommt“, heißt es bei der Polizei auf Nachfrage des ORF Vorarlberg. Dabei könnten die heutigen Kameras Bilder sogar in HD-Qualität liefern, sagt Sicherheitsexperte Matthias Kreil.

Banküberfall Lochau
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Der Überfall auf die Raiffeisenbank in Lochau ist noch nicht geklärt

Oft wird veraltete Technologie verwendet

Ein Hauptgrund für die schlechte Qualität vieler Überwachungsbilder sei die veraltete Technologie, die in vielen Sicherheitssystemen noch immer verwendet wird. Oft handele es sich dabei um analoge Kameras, die über Koaxkabel angeschlossen sind. Diese Technologie stamme aus einer Zeit, in der die Anforderungen an die Bildqualität noch nicht so hoch waren wie heute, so Kreil.

Bilder in Fernsehqualität möglich

Technisch gesehen ist es heute möglich, Überwachungsbilder in einer Qualität zu liefern, die mit der von Fernsehbildern vergleichbar ist. Kameras mit einer Auflösung von bis zu zwölf Megapixeln sind keine Seltenheit mehr, sagt Kreil. Diese Kameras liefern gestochen scharfe Bilder, auf denen Details wie Gesichtszüge oder Kleidungsmerkmale deutlich zu erkennen sind. Darüber hinaus verfügen viele moderne Kameras über zusätzliche Funktionen wie Bewegungserkennung oder Gesichtserkennung.

Kosten für neue Technologie

Die Anschaffung moderner Kameras und die Umstellung auf ein digitales System können teuer sein. Hinzu kommen die Kosten für die Speicherung der hochauflösenden Bilder. Allerdings sind die Preise für Speicher in den letzten Jahren deutlich gesunken und auch die Kosten für moderne Kameras sind laut Kreil mittlerweile überschaubar. Eine richtig gute Kamera kostet pro Stück ca. 400 Euro.

Raiffeisenbank: „Qualität hat sich ungemein verbessert“

Auf Anfrage bei der Vorarlberger Raiffeisenbank sagt Michael Alge, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Landesbank Vorarlberg: „Die Qualität der Aufnahmen von Überwachungskameras in Banken hat sich in den vergangenen Jahren ungemein verbessert. Heute liefern sie sehr detaillierte Bilder, welche die Identifikation von Täter:innen erleichtern. Die Vorarlberger Raiffeisenbanken setzen alles daran, die eigenen Sicherheitseinrichtungen immer auf dem neuesten Stand zu halten. Daher erneuern wir regelmäßig unsere Sicherheitseinrichtungen und tauschen sukzessive auch unsere Überwachungskameras aus.“