Jäger zu radikalen Maßnahmen bereit

Die Forderungen nach einem Totalabschuss des Rotwildes in den von TBC betroffenen Gebieten waren laut. Sowohl Bauern als auch die Politik haben sich dafür ausgesprochen. Nun ist auch die Jägerschaft zur Vollbejagung in betroffenen Zonen bereit.

Nach intensiven Gesprächen mit Grundbesitzern bekenne sich die Jägerschaft klar zur Vollbejagung in den Tuberkulose-Kernzonen, sagt der Bludenzer Bezirksjägermeister Manfred Vonbank. Das heißt, in dieser Zone gibt es keine Schonfrist, auch trächtige Tiere können geschossen werden. Ein Totalabschuss sei in der Praxis gar nicht möglich.

Jäger zu TBC-Gefahr

Die Vorarlberger Jäger sind zur Vollbejagung in TBC-betroffenen Regionen bereit. Im „Vorarlberg heute“ Studiogespräch nimmt Experte Martin Ott Stellung.

Weitere Maßnahmen geplant

Aber auch in den TBC-Randzonen müsse es Maßnahmen geben, sagt Vonbank. Dort sei es wichtig, dass jetzt punktuell in der Nähe der betroffenen Betriebe angesetzt werde. Ziel sei es auch, verstärkt Datenmaterial aus diesen Randzonen zu bekommen, sagt Vonbank, um zu erfassen wie hoch der Prozentsatz der erkrankten Wildtiere sei.

Auch für die Beobachtungszonen sei die Vollbejagung ein Thema. Das werde auch formuliert. Sollte in diesen Gebieten infiziertes Wild auftauchen, könnte dann ohne größeres Behördenverfahren eingegriffen werden, sagt Vonbank.

TBC-Kernzone im Bezirk Bludenz

Die TBC-Kernzone liegt im Bezirk Bludenz. Als TBC-Kernzone gilt das Gebiet südlich von Klösterle: Nenzigasttal mit gleichnamiger Alpe, Hinteres Silbertal, Wasserstubental, Gretschalpe. Insgesamt sind zehn Eigen- und Genossenschaftsjagden betroffen.

Laut Vonbank ist die Vollbejagung im hinteren Klostertal voll im Gange. Auf dem Gemeindegebiet Klösterle sei sie so gut wie abgeschlossen. Noch nicht abgeschlossen sei die Vollbejagung im Silbertal, dort fehle noch ein klares Bekenntnis der Grundbesitzer, sagt Vonbank.

Reduktionsgatter, in die das Wild zum Erlegen hineingelockt wird, seien bis zu einer Auswertung im Juni noch kein Thema. Man werde sich aber alles offen lassen, sagt Vonbank.

Der Bezirksjägermeister betont, dass all diese Maßnahmen mit Jagd- und Weidgerechtheit nichts mehr zu tun hätten, sondern radikale Maßnahmen zur Eindämmung des TBC-Problems seien.

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