Jäger werden auf TBC untersucht

Nach zahlreichen Rinder-TBC-Fällen in den vergangenen Wochen werden jetzt auch bei 19 Jägern Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt. Es handle sich dabei um eine routinemäßige Vorgehensweise, heißt es.

Betroffen sind 19 Jagdaufsichtsorgane in den TBC-betroffenen Regionen, die Kontakt mit „geöffnetem“ Rotwild hatten, bestätigt Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher dem ORF. Sie müssen sich jetzt einer Blutuntersuchung unterziehen. Laut Grabher dient die Maßnahme lediglich der Vorsorge. Die Gesundheitsämter der Bezirkshauptmannschaften würden das routinemäßig bei jeder neu diagnostizierten Tuberkulose anordnen.

Anlass sei der Fall von offener TBC in Klösterle gewesen, der dazu geführt hat, dass der gesamte Viehbestand eines Bauernhofs gekeult werden musste, bestätigt Grabher gegenüber dem ORF - mehr dazu in 16 Rinder wegen TBC-Verdachts geschlachtet.

Keine Gefahr für Waldbesucher

Bei TBC handel es sich nicht um eine hochinfektiöse Krankheit, so Grabher. Ein Risiko bestehe nur für Personen, die Kontakt mit geöffneten Tieren hatten. „Für Waldbesucher, Spaziergänger und alle, die ihre Freizeit im Wald verbringen, besteht keine Infektionsgefahr“, so Grabher.

Grundsätzlich ist es aber möglich, dass sich Tiere und Menschen gegenseitig anstecken. Auch in Österreich gibt es immer wieder Fälle: 2015 erkrankten in Österreich 575 Menschen an Tuberkulose, in Vorarlberg waren es 26, informiert das Land.

Schon im Vorjahr Untersuchungen

Im Vorjahr wurde bei einem Geschwisterpaar im Bezirk Bludenz jener Erreger nachgewiesen, der auch bei Rotwild und im Viehbestand wütet. Es werde allerdings angenommen, dass es sich dabei um Infektionen handle, die bereits Jahre zurückliegen.

Die TBC-Fälle im Herbst seien zum Anlass genommen worden, um 130 Personen einem Lungenröntgen zu unterziehen, um die Erkrankung auszuschließen. Bauern, die zwischen 2010 und 2015 infizierte Tiere im Stall hatten, wurden damals einer Blutuntersuchung unterzogen.