Kindertherapie-Station Carina vor dem Aus?

Die heiltherapeutische Kinderstation Carina in Feldkirch könnte geschlossen werden. Grund dafür ist die Finanzierungsfrage. Die Carina braucht für den Betrieb Geld vom Land. Der zuständige Landesrat Christian Bernhard (ÖVP) möchte zuerst ein konkretes Konzept.

Im April wurde vom Kuratorium der Stiftung der Vertrag mit der Krankenhausbetriebsgesellschaft aufgelöst. Hintergrund war ein Jahresverlust von 280.000 Euro. Die Carina GmbH legt nun den Sonderkrankenhaus-Status zurück und möchte wieder ein Heilpädagogisches Zentrum führen. Dafür braucht es Geld aus dem Sozialfonds.

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Beitrag von Bruno Schratzer, Paul Grom und Klaus Feurstein.

Bis zu 21 verhaltensauffällige Kinder im Alter zwischen vier und 14 Jahren werden derzeit in der Therapiestation Carina in Feldkirch betreut, acht Kinder im Heilkindergarten in Bregenz. Da künftig die kinder- und jugendpsychiatrische Betreuung in den Landeskrankenhäuser Rankweil und Bregenz erfolgen soll, würde man gerne wieder wie früher die heilpädagogischen Belange übernehmen, sagte Wolfgang Menz, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Carina, am Freitagvormittag bei einer Pressekonferenz.

„Keine Zahlungen ab Mitte Juli“

„Wir wollen wieder zurück zu unseren Wurzeln. 30 Jahre haben wir die Heilpädagogik praktiziert und wie wir glauben mit gutem Erfolg“, sagte Menz. Dafür braucht es aber Geld aus dem Sozialfonds. Die Carina GmbH sei vor kurzem schriftlich darüber informiert worden, dass Mitte Juli alle Zahlungen eingestellt würden, so Menz. Daher stehe die Therapiestation vor dem Aus.

Im Kuratorium sei man der Meinung, dass es unverantwortlich wäre, den Betrieb fortzusetzen, wenn die Finanzierung nicht gesichert ist, sagte Menz. Im Moment schaue es nicht danach aus, dass eine Zusage vom Land für die benötigten 1,6 Millionen Euro kommt.Von einer Schließung wären 39 Mitarbeiter betroffen, sie müssen beim AMS zur Kündigung angemeldet werden.

Er habe aber noch ein bisschen Hoffnung, dass sich das Land zur Carina bekennt, so Menz. Schließlich gebe es auch in vielen anderen Bundesländern zusätzlich zur klinischen Behandlung noch heilpädagogische Einrichtungen.

„Keine Finanzierungszusage ins Blaue“

Gesundheitslandesrat Christian Bernhard zeigte sich im ORF Radio Vorarlberg-Interview überrascht, dass die Leitung der Carina mit einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit gegangen ist. „Ich kann eine Finanzierungszusage nicht ins Blaue abgeben, ich muss zuerst das konkrete Konzept kennen“, so Bernhard. Er warte darauf, dass eine Arbeitsgruppe den heilpädagogischen Ansatz so herausarbeitet, dass man entscheiden kann, in welcher Form und in welchem Umfang man eine Unterstützung anbieten könne.

„Für mich kommt die Pressekonferenz mit diesem offenbar möglichen Schritt zur Schließung zu einem Zeitpunkt, wo es aus meiner Sicht nicht notwendig ist“, sagte Bernhard. Der heilpädagogische Ansatz stehe für ihn nicht in Frage, hier sei in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet worden.

KHBG steht bereit

Gerald Fleisch von der Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) sagte dem ORF, dass die Landeskrankenhäuser ohnehin schon eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung anbieten können und das Personal natürlich auch für Kinder und Jugendliche da seien. Werde die Carina geschlossen, dann könne die KHBG die Betreuung übernehmen.

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