Diskussion über Missbrauchsfall in Pflegefamilie

Der Fall einer Frau, die als Kind in einer Dornbirner Pflegefamilie misshandelt worden sein soll und das Land Vorarlberg geklagt hat, sorgt für Aufsehen. Ein Kinder- und Jugendexperte rät dem Land zu einer Kulanzlösung. Bislang hat das Land jegliche Forderung zurückgewiesen.

Hubert Löffler, der Geschäftsführer des Dachverbands Österreichischer Jugendhilfe-Einrichtungen, hält die Haltung des Landes für unangebracht. Seiner Ansicht nach sollte eine Kulanzlösung angestrebt werden. Er halte die Frau für sehr glaubwürdig. Es habe tatsächlich in den 1960er-Jahren solche Vorfälle gegeben.

Frau klagt Land

Die Frau klagt das Land Vorarlberg, die Oberbehörde der Jugendwohlfahrt, auf Schmerzensgeld. Die Jugendwohlfahrt habe damals ihre Sorgfaltspflicht verletzt. Rupert Manhart, der Rechtsvertreter des Landes, weist jegliche Forderung zurück: Die Pflegefamilie sei sorgfältig ausgewählt worden. Es könne kein Sorgfaltsverstoß von Mitarbeitern des Landes festgestellt werden.

Die Frau lebt heute in Niederösterreich, ist aber in einer Pflegefamilie in Dornbirn aufgewachsen. Dort soll sie von der Pflegemutter misshandelt und vom Bruder in der Pflegefamilie sexuell missbraucht worden sein - mehr dazu in Frau klagt Land auf Schmerzensgeld (vorarlberg.ORF.at; 18.8.2014). Die Pflegemutter und der Bruder in der Pflegefamilie sind längst gestorben.

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