TBC sorgt für Verunsicherung bei Landwirten

Beim Alpwirtschaftstag in Hohenems war am Donnerstag die Verunsicherung der Vorarlberger Bauern über die aktuellen Rinder-TBC-Fälle spürbar. Landesveterinär Norbert Greber informierte die rund 300 Teilnehmer der Veranstaltung über die aktuelle Situation.

Mittlerweile gibt es im Bezirk Bludenz acht TBC-Fälle. Die Konsequenzen für einen Viehbauern allein bei einem TBC-Verdachtsfall sind schwerwiegend. Der Stall wird für jeden Viehverkehr für Wochen gesperrt, die Milch landet im Kanal, weil sich kein Abnehmer dafür findet. Der materielle und ideelle Schaden ist enorm.

Deshalb fragen sich derzeit viele Bauern, auf welche Alpe sie ihr Vieh noch auftreiben können, ohne dass es eine TBC-Infektion nach Hause trägt. Alpmeister bangen um Alpvieh, Bauern um Sömmerungsmöglichkeiten für ihre Rinder - dies wurde am Donnerstag beim Alpwirtschaftstag im Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum in Hohenems deutlich. Obwohl sich die bisherigen Fälle auf das Klostertal und Silbertal beschränkten, zeigte sich, dass auch Landwirte aus anderen Regionen verunsichert sind:

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Im Video zu sehen: Emil Schwarzhans (Alpe Fresch/Silbertal), Markus Netzer (Amtstierarzt Bludenz); Beitrag von Franz-Michel Hinteregger, Götz Wagner, Hans Hammer

Nicht Hochalpen, sondern Maisäße als Risiko-Orte

Neueste Untersuchungen zeigen jedoch auf, dass nicht die Hochalpen - wie bisher angenommen - die Hauptrisiko-Orte für TBC-Infektionen sind, wie Markus Netzer, Amtstierarzt der BH Bludenz gegenüber dem ORF Vorarlberg erklärte. Denn dort sei die Gefahr wegen der geringen Rotwilddichte und dem eher weitläufigen Kontakt nicht so groß wie etwa auf Heimweiden oder Maisäßen. Das habe man sowohl im Kloster- als auch im Silbertal feststellen können.

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Audio: Beitrag über den Alpwirtschaftstag in Hohenems von ORF-Redakteurin Melanie Kritzer

Greber: Ausrottung von TBC-Erreger unmöglich

Landesveterinär Norbert Greber informierte über die derzeitige TBC-Situation in Vorarlberg. Er verdeutlichte, dass eine Ausrottung des TBC-Erregers unmöglich sei, man werde damit umgehen und leben müssen.

Ziel sei es, TBC auf solch ein Maß zurückzudrängen, dass man nicht ständig das Gefühl habe, das Alpvieh sei akut gefährdet. Außerdem müssten TBC-Übertragungen auf den Viehbestand eingedämmt werden. Darum werden die gefährdeten Regionen laut Greber weiterhin ständig überprüft und es kommt zusätzlich zu einer erhöhte Reduktion des Rotwilds.

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