Bürgermeisterkandidatur für Egger denkbar

FPÖ-Landesparteiobmann Egger kann sich vorstellen, in seiner Heimatstadt Hohenems für das Bürgermeisteramt zu kandidieren. Ob das schon bei der nächsten Wahl im Jahr 2015 sein wird, lässt Egger im „Vorarlberg heute“-Sommergespräch aber offen.

Das Brechen der absoluten ÖVP-Mehrheit bei der Landtagswahl 2014 ist das vorrangige politische Ziel von FPÖ-Landesparteiobmann Dieter Egger. Im „Vorarlberg heute“-Sommergespräch sagte Egger, er könne sich aber auch eine Kandidatur für das Bürgermeisteramt in seiner Heimatstadt Hohenems vorstellen. Diese läge ihm sehr am Herzen, erläuterte er im Gespräch mit Gerd Endrich, zentraler Chefredakteur im ORF-Landesstudio Vorarlberg. Egger sehe das Potential, dass diese „liebe Stadt“ hätte und das nicht genutzt werde.

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Video: Das vollständige Sommergespräch mit Dieter Egger, geführt von Gerd Endrich, zentraler Chefredakteur im ORF-Landesstudio Vorarlberg

Politikerkauf von Stronach kritisch beäugt

Angst vor der Konkurrenz durch die Partei von Milliardär Frank Stronach habe Egger nicht, wie er im Interview ausführte. Er begrüße jede neue Partei, die im demokratischen Bewerb mitmache und habe großen Respekt davor. Schlussendlich müsse sich der Wähler ein Bild machen. Wenn Stronach allerdings versuche Politiker zu kaufen, sei das als kritisch zu erachten.

Egger bestätigte eine gewisse Deckungsgleichheit von Stronachs Parteiinhalten zu jenen der Freiheitlichen - gerade etwa was die europakritische Position oder die Steuer- und Verwaltungsreform beträfe. Die Frage sei, wie glaubwürdig der Milliardär sei, der selber Steuern in der Schweiz und nicht in seinem Heimatland Österreich bezahle, von dem er sehr viel bekommen habe.

„Festspielbier“: Regionale Wertschöpfung gefordert

Heimatverbunden zeigte sich Egger auch in punkto „Festspielbier“. Die Freiheitlichen hatten in einer Anfrage an Landesrätin Andrea Kaufmann (ÖVP) mehr regionale Wertschöpfung bei den Bregenzer Festspielen gefordert. Grund: Trotz renommierter heimischer Brauereien habe ein deutscher Anbieter den Auftrag bekommen - mehr dazu in Festspielbier: Handlungsauftrag an Kaufmann.

Hinter dieser Anfrage stecke ein wesentlich größeres Thema, erklärte Egger im „Vorarlberg heute“-Sommergespräch: Denn Regionalität sei eine hervorragende und geeignete Antwort auf Fehlentwicklungen der Globalisierung. Es gelte darauf zu achten, ein Maximum an regionaler Wertschöpfung im Land zu halten. Die Festspiele seien nun mal ein wichtiger Partner - nicht nur umsatzmäßig, sondern auch, weil sie ein Werbefenster nach außen seien. Gerade wenn soviel öffentliche Gelder eingesetzt würden, könne man auch verlangen, dass regionale Produkte zum Zug kommen.

„Regierungssessel derzeit nicht von Interesse“

Der FPÖ-Landesparteiobmann führte im „Vorarlberg heute“-Sommergespräch zudem aus, dass ihn die Frage, wann er wieder Landesrat werde (Egger musste vor drei Jahren nach seinem Exil-Juden-Sager seinen Platz in der Regierung räumen) derzeit nicht beschäftige. Im Moment würden ihn „Regierungssessel“ nicht interessieren. Vielmehr stünden die Themen im Vordergrund - derzeit gäbe es viele aufgabenintensive Reformthemen im Bereich Gesundheit, Bildung oder Soziales bis hin zu Integration.

Zudem hätte die FPÖ in den vergangenen drei Jahren bewiesen, dass Themen „auch aus der Opposition heraus“ umgesetzt werden könnten, wenn man diese geradlinig und mit Rückgrad verfolge.

Korruption als „Randerscheinung der Macht“

Angesprochen auf die Verstrickung von Politikern in Korruptionsaffären sagte Egger, er sei davon genervt und „bekomme eine Wut“. Denn das Vertrauen in die Politik fehle dadurch, was gerade in Krisenzeiten ein Riesenschaden sei, weil man Reformen durchführen müsste. Die wesentlichen Reformthemen würden allerdings dadurch komplett überschattet. Dass sich der Kärntner Korruptionsskandal auch auf die Freiheitlichen in Vorarlberg negativ auswirke, glaube er nicht. Korruption sei keine Frage der Farbe oder der Parteizugehörigkeit, sondern vielmehr eine Randerscheinung der Macht.

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