Sommergespräch: Rauch fordert mehr Moral

Grünen-Landeschef Johannes Rauch fordert mehr Moral in der Politik. Im „Vorarlberg heute“-Sommergespräch sagte Rauch weiter, es brauche einen Neuanfang in der politischen Kultur. Wenn das nicht rasch gelinge, werde es einen massiven Vertrauensverlust in die Demokratie geben.

Es brauche Moral und eine Grundanständigkeit, um in der Politik tätig zu sein, so Rauch. Was in Kärnten passiert sei, bezeichnet er als „Skandal sondergleichen“. Die Grünen seien insgesamt als einzige Partei saubergeblieben, sagt Rauch über die Korruptionsaffären in Österreich. Man dürfe auf alle Parteien mit dem Finger zeigen, nur nicht auf die Grünen: „Darauf bin ich stolz“, so Rauch.

Ob er das auch garantieren könne, wenn die Grünen an den Futtertrögen der Macht sitzen würden? Wo die Grünen regieren, seien sie sauber geblieben, sagt Rauch. Eine Hundert-Prozent-Garantie könne es aber nicht für alle geben, man könne nicht für jeden seine Hand ins Feuer legen. Die Grünen hätten sich aber immer bemüht, eine klare Linie zu fahren und Prinzipien in die Politik einzubringen.

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Video: Das vollständige Sommergespräch mit Johannes Rauch, geführt von ORF-Redakteur Daniel Rein

„Fürchte mich vor niemandem“

Auf die Frage, wen er im politischen Wettbewerb mehr fürchte, die Stronach-Partei oder die Piraten, meinte Rauch: „Ich fürchte mich vor niemandem, ernst nehmen tue ich alle“. Bei Stronach müsse man schauen, ob dasselbe gelte wie beim Fußball: „Geld schießt keine Tore“. Viel Geld in die Politik und in eine Person „zu pumpen“ sei auch nicht genug.

Insgesamt brauche es einen politischen Neuanfang, was die politische Kultur insgesamt betreffe. „Wenn es uns nicht rasch gelingt, das Vertrauen der Menschen in die Politik wieder herzustellen, dann wird es einen massiven Vertrauensverlust in die Demokratie geben“. Das würde zur Folge haben, dass die Leute gar nicht mehr wählen gehen - und „das wäre eine Katastrophe“, so Rauch.