Museum des Monats: Tourismus-Museum Gaschurn

Das Alpin- und Tourismus-Museum in Gaschurn ist eines der beliebtesten Museen im Montafon. Das liegt wohl an der Geschichte des Hauses: Denn vor über 150 Jahren hat dort der Priester und Alpinist Franz Joseph Battlogg gewohnt.

Sendehinweis:

„Vorarlberg heute“, 20.2.2016, 19.00 Uhr, ORF 2

Bereits seit 1992 beherbergt das schlichte, alte Walserhaus ein Museum, das vom Leben seines einstigen Bewohners erzählt, des Frühmessers Franz Joseph Battlogg. Geboren wurde Battlogg 1836 als Sohn armer Bauern in Bartholomäberg. In Gaschurn gründete er einen Kirchenchor, der lange Zeit die Kirchenorgel ersetzte.

Priester und Chorleiter

In der privaten Stube traf sich einst Battloggs Chor zum Proben. Die Auftritte in der Kirche waren hingegen international beachtet. Es kam Publikum aus Deutschland, der Schweiz und Innerösterreich. Was zur damaligen Zeit schon aufwändige „Tour“ war, wie Michael Kasper von den Montafoner Museen zu bedenken gibt.

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Alpin- und Tourismusmuseum Gaschurn

Im Beitrag sehen Sie: Michael Kasper, Montafoner Museen.

Ab 1882 war Battlogg Pfarrer in Gurtis. Ein tragisches Ereignis trug sich dort zu und bewirkte wohl, dass Battlogg heute kaum mehr bekannt ist. Ein Mädchen aus dem Ort wurde schwanger und nannte ihn als Vater. Battlogg wurde zwar von einem Kirchengericht freigesprochen - und das Mädchen soll Jahrzehnte später seine Aussage revidiert haben - dennoch blieben die Zweifel.

Große Erfolge als Alpinist

Über jeden Zweifel erhaben sind dafür Battloggs Erfolge im Alpinwesen. So war er laut Michael Kasper offiziell der Erste, der die Vallüla bestieg, auch am Großen Seehorn war er der Erste. Den Piz Buin bestieg er zudem als Erster ohne Führer. Battlogg schrieb dazu passend: „In Gaschurn erwarb ich mir Weltruf, wenn man die Welt nicht allzu weit nimmt.“

Derzeit zeigt das Alpin-und Tourismusmuseum Gaschurn außerdem eine Ausstellung mit Postkarten aus dem Ersten Weltkrieg. Diese Schau wurde nur durch zahllose private Leihgaben möglich. Das Museum ist im Sommer wie auch im Winter geöffnet.

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