Landtag: Einkommensunterschiede ausgleichen

In der „Aktuellen Stunde“ des Landtages drehte sich am Mittwochvormittag alles um das Thema „Weltfrauentag“. Diskutiert wurde, was gegen die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen getan werden kann.

Eine Frau erhält in Vorarlberg bis zu 13 Prozent weniger Gehalt als ein Mann. Dagegen müsse etwas unternommen werden, waren sich die Abgeordneten einig.

ÖVP stellte Errungenschaften in den Mittelpunkt

ÖVP-Wirtschaftssprecherin Monika Vonier von der ÖVP kehrte bei der Landtagssitzung die Errungenschaft der vergangenen Jahre hervor: „Wir haben heute bei den Frauen ein so hohes Ausbildungsniveau wie nie zuvor. Frauen sind in sämtlichen politischen Funktionen vertreten, wenn auch leider noch in vielen Bereichen unterrepräsentiert. Die Hälfte der Unternehmen wird von Frauen gegründet, jedes dritte Unternehmen wird von einer Frau geleitet. Und Frauen sind heute bei der Feuerwehr, sie ministrieren bei der Messe und sie spielen auch mit einer Selbstverständlichkeit bei den Wiener Philharmonikern.“

NEOS: Rechtsanspruch auf Kinderbetreuungsplatz

Unverständnis erntet Vonier für diese Aussage von Martina Pointer von den NEOS. Sie müsse doch etwas schmunzeln, wenn sie höre, dass eine ÖVP-Abgeordnete es als große Errungenschaft bezeichne, dass Mädchen bei der Feuerwehr oder beim Ministrieren dabei sein dürfen.

Die NEOS wollen, um die Gleichstellung voranzutreiben, einen Rechtsanspruch für jedes Kind auf einen Betreuungsplatz. Nur so werden es Frauen ermöglicht, voll in die Arbeitswelt zurückzukehren.

FPÖ will Änderung im Pensionssystem

Die FPÖ will hingegen das Pensionssystem für die Frauen ändern. Wie das gehen soll, sagte Frauensprecherin Nicole Hosp in ihrer Rede nicht. Aber es läge vieles im Argen. „Das ist nämlich der wahre Skandal in Österreich, wie mit unseren Müttern und Großmüttern umgegangen wird. Ein Leben lang haben sie sich für unsere Kinder und die Familien aufgeopfert. Als Dank bekommen sie die Mindestpension“, so Hosp.

SPÖ: Frauen finanziell vom Mann abhängig

Gabriele Sprickler-Falschlunger von der SPÖ thematisierte die Rolle der Frau in einer Beziehung an. Noch immer stehe die Frau hinter dem Mann auf dem sogenannten Verzichtsplatz. Laut Sprickler-Falschlunger muss hier die Politik einschreiten: „Dieser Verzichtsplatz führt Frauen sehr oft in die Armut. Zumindest führt es sie in eine völlige finanzielle Abhängigkeit vom Mann und - wenn es ganz schlecht läuft - von der öffentlichen Hand.“

Grüne fordern Mindestlohn mit Kinderbetreuung

Grünen-Frauenlandesrätin Katharina Wiesflecker hat konkrete Vorstellungen, wie sich die Benachteiligung der Frauen in der Arbeitswelt verändern lässt. „Die Kombination Mindestlohn mit Kinderbetreuung und in weiterer Folge Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung: das wären die wirklich wirksamen Maßnahmen, um das Thema Einkommensschere in größeren Schritten schließen zu können“, betonte Wiesflecker.

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