Pfarrer stellt Flüchtlinge unter seinen Schutz

Peter Mathei, der Pfarrer von Alberschwende, hat jene fünf syrischen Flüchtlinge unter seinen persönlichen Schutz gestellt, denen die Abschiebung droht. Ihr Schicksal beschäftigt die Gemeinde seit Monaten.

Die Pfarre besitzt mehrere Häuser in der Gemeinde. Wo genau die Flüchtlinge jetzt untergebracht werden, wollte Mathei gegenüber dem ORF nicht preisgeben. Man arbeite aber unverändert mit den Behörden und der Caritas zusammen, auch die Änderung des Wohnsitzes habe man vorgenommen, wie es das Gesetz vorsehe. Warum er den Flüchtlingen eine Unterkunft geben will, fasst der Pfarrer folgendermaßen zusammen: „Weil ich ihnen einfach mehr Geborgenheit geben möchte und stiften möchte, als sie bisher hatten. Und weil ich das auch als meine persönliche Aufgabe empfinde.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Beitrag von Stefan Krobath, Günther Assmann und Christina Lachner.

„Leben in ständiger Angst“

Insgesamt sollen fünf syrische Flüchtlinge abgeschoben werden, darunter auch ein Minderjähriger. Vor zwei Wochen durchkämmte die Polizei das 3000-Seelen-Dorf auf der Suche nach einem der Männer - mehr dazu in Dorf stellt sich gegen Abschiebung. Seither fühlen sich die Männer im Asylwerberheim der Caritas nicht mehr sicher, so Erich Schwarzmann, Sprecher der Initiative „Gemeinde-Asyl“, die sich für den Verbleib der Flüchtlinge einsetzt.

„Sie leben in sehr, sehr großer Angst“, sagte Schwarzmann dem ORF. Jedes vorbeifahrende Auto werde als Bedrohung wahrgenommen, weil es die Flüchtlinge abholen könnte.

Frist läuft am 22. Juni ab

Insgesamt leben seit vier Monaten acht syrische Asylwerber in Alberschwende. Einige von ihnen erhielten bereits wenige Tage nach der Ankunft Abschiebebescheide nach Ungarn, ein Land, das laut Bürgermeisterin Angelika Schwarzmann keineswegs als sicher bezeichnet werden könne. Dort würden Flüchtlinge ihrer Freiheit beraubt und eingesperrt.

Nach sechs Monaten haben die Flüchtlinge das Recht auf ein Asylverfahren in Österreich. Diese Zeit wird für die fünf gefährdeten Flüchtlinge bis 22. Juni abgelaufen sein. Für Menschen aus Syrien sind die Chancen auf ein schnelles und positives Asylverfahren sehr groß.

Attacke auf Asylwerberheim

Am Ostermontag hatten fünf alkoholisierte Männer Plakate mit der Aufschrift „Wir sind Asyl“ in Alberschwende heruntergerissen und versucht, sich Zugang zum Asylwerberheim zu verschaffen. Sie wurden inzwischen bei der Staatsanwaltschaft angezeigt - mehr dazu in Pro-Asyl-Aktivisten waren Angriffsziel.

Links: