TBC-Gefahr: Alpvieh bleibt aus

Auf einigen Alpen könnte es im kommenden Sommer bedrückend ruhig werden. Der Grund: Liechtensteiner und Schweizer Bauern wollen ihr Vieh nicht mehr auf Vorarlberger Alpen auftreiben. Schuld sei die TBC-Gefahr, argumentieren die benachbarten Veterinärbehörden.

In Vorarlberg gibt es sechs Alpen, die zum Teil schon seit Jahrhunderten in Liechtensteiner Besitz sind, unter anderem die Alpe Rauz, die Elsenalpe, die Dürrwald-Alpe im Silbertal oder die Alpe Faren-Ziersch im Rellstal. Auf diese Alpen bringen Liechtensteiner Bauern normalerweise im Sommer ihr Vieh.

Doch seit heuer müssen Schweizer und Liechtensteiner Viehbauern alle finanziellen Risiken bei einer eventuellen TBC-Infektion selbst tragen - dies könne für einen Betrieb existenzgefährdend sein. Aus diesem Grund finden die Liechtensteiner Alpmeister keine Bauern mehr, die ihre Rinder in Vorarlberg sömmern wollen. Für Reinhard Büchel, Alpmeister der Alpe Faren-Ziersch, haben sich nun die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet. Die Krankheit TBC habe sich weiter verbreitet. Die Liechtensteiner Alpmeister fordern eine noch stärkere Reduktion bei Rotwild, vor allem in den TBC-verseuchten Revieren.

1.500 Rinder weniger in Vorarlberg

Durch den Ausfall von rund 1.500 Schweizer und Liechtensteiner Alpungsrindern werden vier Prozent der Tiere fehlen, aus Vorarlberger Sicht sei dies verschmerzbar, sagt Franz Peter, Geschäftsführer des Alpwirtschaftsvereins. Aber damit keine Alpe verwaist bleibe, will sich Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) mit den Schweizer und Liechtensteiner Behörden bis Mitte Februar auf eine Lösung einigen.

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Video: Im Beitrag von F.m. Hinteregger, Manfred Abel und Sabrina Winter sind Alpmeister Faren-Ziersch Reinhard Büchel und Franz Peter, Alpwirtschaftsverein, zu sehen.

Grüne wollen Thema in den Landtag bringen

Die TBC-Infektionen bei Rotwild und die damit verbundene Überlegung der Schweizer Bauern, kein Vieh mehr auf Vorarlbergs Alpen zu bringen, wird bald auch den Landtag beschäftigen. Die Grünen wollen in einer Anfrage an Agrarlandesrat Erich Schwärzler wissen, was er gegen das Ansteckungsrisiko vor allem im Bereich von Rotwild-Futterstellen tun will. Zudem interessiert die Grünen, was das Land daran hindert, die Futterstellen besser zu verteilen, um Massenansammlungen von Rotwild und damit die Ansteckungsgefahr zu verhindern.

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