Situation für Langzeitarbeitslose verschärft sich

Organisationen, die langzeitarbeitslose Menschen wieder in die Berufswelt integrieren wollen, kritisieren die Bundesregierung. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist nämlich trotz Hochkonjunktur kaum gesunken.

In Vorarlberg suchen derzeit mehr als 2.500 Menschen (1.100 Frauen und 1.400 Männer) seit über einem Jahr einen Job. Aus Expertensicht haben die Kürzungen beim Arbeitsmarktservice und bei der Mindestsicherung die Situation weiter verschärft.

Sorge um Notstandshilfe

Angebote für Langzeitarbeitslose und subsidiär Schutzberechtigte würden zunehmend erschwert, beklagt Benedicte Hämmerle, die Sprecherin der Sozialen Unternehmen Vorarlberg am Dienstag, dem „Tag der Arbeitslosen“.

Sollte zu den bisherigen Kürzungen der Bundesregierung auch noch die Beseitigung der Notstandshilfe dazu kommen, werde das soziale Netz weiter ausgedünnt - und das ohne positiven Effekt. „Wir haben sehr viel Expertise und wir können sagen, dass ein größerer Druck auf arbeitslose Menschen die Arbeitslosigkeit in keinster Weise positiv beeinflusst. Das Gegenteil ist der Fall“, so Hämmerle.

Neue Angebote durch Kooperation

Die Sozialen Unternehmen in Vorarlberg mussten in den vergangenen zwei Jahren bereits über ein Million Euro einsparen. Dennoch wird laut Hämmerle ständig versucht, das Angebot auszuweiten, um den Menschen, die aus dem ersten Arbeitsmarkt heraus gefallen sind, wieder eine Perspektive zu geben.

Zu einem neuen Angebot haben AQUA Mühle und die Kaplan Bonetti Arbeitsprojekte einige Kompetenzen gebündelt: Sie kombinieren ihre Dienstleistungen Archivaufbereitung, Spezialreinigung, Mikroverfilmung, Digitalisierung und Schreddern zu einem Gesamtpaket. „Kooperationen ermöglichen den Sozialen Unternehmen, einerseits neue Leistungen am Markt und andererseits den langzeitarbeitslosen Menschen ein breiteres Spektrum für deren Qualifizierung anzubieten“, erläutert Hämmerle.

Links:

• Arbeitslose: Zahl nur in Vorarlberg gestiegen (vorarlberg.ORF.at; 1.4.2019)
• Arbeitspflicht für Asylberechtigte: Strini skeptisch (vorarlberg.ORF.at; 20.3.2019)