FC: Sperger von allen Ämtern zurückgetreten

Der krisengeschüttelte Erstligist FC Lustenau hat eine neue Führung. Auf einer außerordentlichen Generalversammlung hat Präsident Dieter Sperger mit einer schriftlichen Erklärung den Rücktritt von allen Ämtern bekannt gegeben, ein Vierervorstand wurde installiert.

An der Spitze des Vereins steht seit Freitag ein Vorstand aus vier Obmännern: Ecki Hämmerle, Günter Kremmel, Günter Fitz und Kurt Isele. Neben dem Vorstand wurde ein achtköpfiges Steuerungsgremium installiert, welches sich um das operative Geschäft kümmern soll.

Nach der jahreslangen Ein-Mann-Show Dieter Sperger soll der FC Lustenau in Zukunft wieder auf eine breitere Basis gestellt werden. Der Verein soll nicht mehr von einer Person abhängig sein. Hauptaufgabe des neue Vorstands, bestehend aus vier langjährigen Mitgliedern des FC, ist es, das Steuerungsgremium zu kontrollieren und zu unterstützen. Kernaufgabe des Steuerungsgremiums wiederum wird es sein, den Verein auf gesunde Füße zu stellen.

Geld offenbar großteils aufgebracht

Derzeit wird daran gearbeitet, die benötigten 150.000 Euro für den Zwangsausgleich aufzubringen. Laut Omer Rehmann, dem Sprecher des Steuerungsgremiums, sind zwei Drittel der Summe durch Spenden und Sponsorenbeiträge bereits auf einem Treuhandkonto eingelangt.

Erfreut über die derzeitige Entwicklung zeigt sich auch Masseverwalter Klaus Grubhofer. Er wird den Gläubigern deshalb bereits am Donnerstag bei der ersten Tagsatzung im Insolvenzverfahren die Annahme des Ausgleichs empfehlen.

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Videobeitrag von Thomas Österle, Elmar Schrottenbaum, Holger Weitze und Joachim Mark. Zu sehen: Eckhard Hämmerle, Sprecher des neuen Vorstandes, und Omer Rehmann.

FC denkt an Vorarlbergliga

Bereits begonnen hat auch die sportliche Planung. Anstatt kommende Saison in der Regionalliga West zu spielen, wird sich der Verein freiwillig weiter nach unten zurückziehen. Derzeit laufen Gespräche mit dem VFV, in welcher Liga der FC ab Sommer spielen wird. Angedacht ist ein Start in der Vorarlbergliga.

1,1 Mio. Euro Schulden

Ende März hatte das Landesgericht Feldkirch auf Antrag der Gebietskrankenkasse über das Vermögen des FC Lustenau das Insolvenzverfahren eröffnet. Die Höhe der Schulden beläuft sich laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV) auf 1,1 Mio. Euro. Von dem Konkurs sind etwa 20 Dienstnehmer und 84 Gläubiger betroffen.

Der Grund für die Insolvenz war nach Angaben des Fußballvereins, dass sich nach einer Steuerprüfung erhebliche Rückzahlungsverpflichtungen ergeben hätten, die nicht mehr geleistet werden könnten, sowie das Ausbleiben von geplanten Sponsoreneinnahmen.

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