Landessanitätsdirektor wird Landesrat

Landessanitätsdirektor Christian Bernhard folgt Rainer Gögele (ÖVP) als Gesundheitslandesrat nach. Er sei ein „absoluter Gesundheitsfachmann“, so Landeshauptmann Markus Wallner. Von einer „vernünftigen Entscheidung“ spricht Ärztekammerpräsident Michael Jonas.

Christian Bernhard ist 48 Jahre alt und lebt in Dornbirn. Nach der Promotion absolvierte er eine Ausbildung zum praktischen Arzt. 1993 trat Christian Bernhard in den Landesdienst ein, er war unter anderem Leiter der Abteilung Gesundheitswesen in Bludenz und zuletzt stellvertretender Sanitätsdirektor. Im Juli des Vorjahres übernahm Christian Bernhard die Funktion des Landessanitätsdirektors von Elmar Bechter, der in den Ruhestand ging.

Nun folgt er Rainer Gögele als Gesundheitslandesrat nach. Die Nachfolge wurde bereits zwei Tage nach Gögeles Rücktritt geklärt.

Anliegen der Ärzte als vordringliche Aufgabe

Gegenüber Radio Vorarlberg sagte Bernhard, als erste Aufgabe nach Erledigung der Formalitäten sehe er es, sich der Anliegen der Ärzteschaft anzunehmen. Er sei vom Fach, das könne nur von Vorteil sein. Dass er keine politische Erfahrung habe, sehe er nicht als Problem. Er freue sich „durchaus“ auf die Aufgabe, sieht die Übernahme des Amtes aber ebenso als Pflichterfüllung. Bernhard hat zumindest bisher nicht der ÖVP angehört, könne sich das für die Zukunft aber vorstellen.

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Audio: Bernhard im Gespräch mit Erik Sandner

„Absoluter Gesundheitsfachmann“

„Christian Bernhard ist ein absoluter Gesundheitsfachmann, und ich bin zuversichtlich, dass er die kommenden Aufgaben als Gesundheitslandesrat gut meistern wird“, sagt Landeshauptmann Markus Wallner. „Bernhard ist bereits ein Insider im Gesundheitswesen, wodurch es in der Gesundheitspolitik bei anstehenden Entscheidungen zu keinen Verzögerungen kommen wird“. Zur mangelnden politischen Erfahrung Bernhards meinte Wallner in „Vorarlberg heute“, Bernhard habe schon lange im Umfeld der Landespolitik gearbeitet und werde sich sicher schnell einarbeiten.

Jonas: „Vernünftige Entscheidung für Experten“

Die Opposition sieht in Bernhard einen Fachmann mit unbekannten politischen Fähigkeiten. Als Landessanitätsdirektor kenne er zumindest die Baustellen in der Vorarlberger Gesundheitspolitik, heißt es übereinstimmend von FPÖ, Grünen und SPÖ.

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Audio: Michael Jonas im Gespräch mit ORF-Redakteur Eric Sandner

Auch Ärztekammerpräsident Michael Jonas spricht von einer „vernünftigen Personalentscheidung“. Bernhard sei ein Experte, der sich im Vorarlberger Gesundheitswesen bestens auskenne. Eine Einarbeitungszeit sei bei Bernhard nicht notwendig - er kenne die Materie. Seine politische Unerfahrenheit erachtet Jonas keineswegs als Risiko: Er habe in seiner Funktion als Landessanitätsdirektor und auf den Bezirkshauptmannschaften hervorragende Arbeit geleistet und schwierige Situationen diplomatisch und Geschick gemeistert.

Veränderung des Ressorts

Christian Bernhard soll am Dienstagabend im Parteivorstand der ÖVP nominiert werden. Seine Wahl im Landtag ist in der Plenarsitzung am Mittwoch geplant.

Das Ressort, das Bernhard übernimmt, wird allerdings verändert, so Wallner. Der Bereich Hochbau soll herausgelöst und künftig von Kulturlandesrätin Andrea Kaufmann (ÖVP) mitbetreut werden. Wallner betont, er wolle einen Gesundheitsschwerpunkt bilden, weil er jetzt mit dem designierten neuen Landesrat Bernhard einen absoluten Fachmann zur Verfügung habe.

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Video: LH Wallner zu Gast bei Daniel Rein in „Vorarlberg heute“

Gögele am Freitag zurückgetreten

Rainer Gögele hatte am Freitag nach einem halben Jahr als Gesundheitslandesrat völlig überraschend seinen Rücktritt bekanntgegeben. Es sei die falsche Entscheidung gewesen, das Amt zu übernehmen, begründete er seinen Schritt.

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