Konflikt um Skilift mündet in Handgreiflichkeiten

Der Dauerkonflikt um den Skilift Dalaas ist um eine Facette reicher. Bei diesem Streit wehrt sich eine Familie gegen das Auto-Fahrverbot auf dem Zufahrtsweg, der die örtliche Ski-Piste quert. Diesen Winter kam es sogar zu Handgreiflichkeiten.

Die Standpunkte der Streitparteien könnten unterschiedlicher nicht sein. Der Ski- und Wintersportverein hält an einem behördlich angeordneten Winterfahrverbot fest. Es diene der Sicherheit auf der Piste, heißt es. Die Nachbarsfamilie hält ein Fahrverbot für nicht rechtens. Deswegen habe man die Gemeinde Dalaas inzwischen mit sechs Klagen eingedeckt. Das Fahrverbot wird ignoriert.

Prozess wegen Körperverletzung

Beim Versuch mögliche Verstöße gegen das Fahrverbot zum Beweis mit der Kamera festzuhalten, erlitt ein Mitglied des Skivereins eine Handverletzung. Nach Angaben des ehemaligen Obmanns habe der Nachbar versucht, ihm die Kamera zu entreißen. Es kam zu einem Prozess wegen Körperverletzung. Der Nachbar wurde zu einer teilbedingten Geldstrafe verurteilt. Er legte dagegen Berufung ein.

Flut von Klagen gegen Gemeinde

Darüber hinaus sind Bürgermeister und Gemeinde mit sechs Klagen der Anrainerfamilie konfrontiert. Auch der Skiverein steht hinter einer Anzeige wegen Amtsmissbrauchs gegen den Bürgermeister, die der ehemalige Obmann eingebracht hatte. Bürgermeister Christian Gantner (ÖVP) wurde vorgeworfen, er achte nicht ausreichend auf die Einhaltung des Verbots. Bürgermeister Gantner konnte inzwischen kurz aufatmen: Das Verfahren wegen Amtsmissbrauchs gegen ihn wurde von der Staatsanwaltschaft Feldkirch eingestellt.

Weitere Schritte wegen Amtsmissbrauchs

Mit der Einstellung der Ermittlungen geben wir uns nicht zufrieden, erläutert Anwalt Schwendinger, der Vertreter des ehemaligen Obmanns des Wintersportvereins Dalaas. Die Begründung der Staatsanwaltschaft, wonach Bürgermeister Gantner von einem umfassenden Fahrverbot nichts wissen konnte, sei nicht zu akzeptieren. Anwalt Schwendinger beantragte im Sinne seines Mandanten die Fortsetzung des Ermittlungsverfahrens wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch.

Die Anrainer-Familie dagegen klagt die Gemeinde mit dem Ziel, ihr Fahrrecht über die Piste auch im Winter zu sichern, erklärte Anwalt Edgar Veith, der seine Familie vertritt. Von den Beteiligten wagte zuletzt niemand eine Prognose, ob der Streit bis nächsten Winter beigelegt sein werde.

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