Große Hochwasserübung am Samstag beendet

Die große Hochwasserübung im Rheintal wurde am Samstagvormittag fortgesetzt. Die Einsatzstäbe gingen davon aus, dass sich der Rheinpegel weiter gefährlich nach oben bewegt. Gegen Mittag wurde die Übung beendet.

Während am Freitag der Informationsaustausch zwischen den Einsatzstäben im Mittelpunkt stand, ging es am Samstag um den „praktischen“ Teil der Übung. Die Übungsannahme: Der Rheinpegel steigt immer weiter und die Wetterprognosen sind anhaltend schlecht, sodass der Katastrophenalarm ausgelöst wird. In den betroffenen Gemeinden werden daher Evakuierungen durchgeführt.

Hochwasserübung am Rhein beendet

Am zweiten Tag der großen Hochwasserübung am Rhein wurde in der Praxis ausprobiert, wie Evakuierungen funktionieren würden.

In Höchst wurde beispielsweise ein Pflegeheim evakuiert. Mit Bussen wurden die betagten Bewohner abtransportiert. Für Bürgermeister Herbert Sparr (ÖVP) ein wichtiger Teil dieser Hochwasserübung: Im Ernstfall gehe es nämlich darum, die Menschen rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Entscheidend sei auch, dass die Einsatzstäbe vor Ort im Fall einer Hochwasserkatastrophe handlungsfähig bleiben. Deswegen gebe es auch eine Kooperation mit St. Margrethen in der Schweiz. Im Notfall könnte man dort ein Gebäude mit der notwendigen technischen Ausrüstung für mehrere Wochen nutzen.

Notunterkunft in Hohenems

Die Unterbringungen in einer Notunterkunft wurde in der Turnhalle der Mittel- und Sportmittelschule Markt im Zentrum von Hohenems geübt. Am Boden wurden Turnmatten ausgebreitet, die Helfer kümmerten sich um die Menschen, die hier Zuflucht vor den drohenden Wassermassen suchten. Hier wäre im Ernstfall Platz für 200 Personen, sagt Norbert Rücker vom Roten Kreuz. Neben der reinen Unterbringung gehe es auch um die Bereitstellung von WC- und Duschanlagen sowie die medizinische Versorgung die Essensversorgung.

Laut Bürgermeister Dieter Egger (FPÖ) stehen bei einem Notfall neben Schulen auch andere öffentliche Einrichtungen als Notunterkünfte zur Verfügung. Egger geht davon aus, dass der Aufbau solcher behelfsmäßiger Quartiere im Ernstfall innerhalb eines halben Tages möglich ist. Man rechne damit, dass dann 1.000 bis 1.200 Personen in solchen Quartieren unterzubringen wären.

Diese Gemeinden standen am Samstag im Fokus:

  • Höchst – Benevit-Pflegeheim
  • Lustenau – Betreute Personen aus Privathäusern evakuieren
  • Götzis – Evakuierung eines Pferdestalls
  • Hohenems – Notquartier wird evakuiert
  • Altach – Angehörige von Einsatzkräften werden evakuiert

Landesführung zieht positives Resümee

Von Seiten des Landes fiel das Resümee positiv aus: Das Einrichten von Einsatz-Stäben, die Kommunikation unter den einzelnen Stellen und die Einbindung der Bevölkerung - all diese Übungsziele sind aus Sicht von Landeshauptmann und Landeseinsatzleiter Markus Wallner (ÖVP) erreicht worden. Besonders zufrieden zeigte sich Wallner mit der neuen Technik: „Von der Sirene bis zum SMS ist alles von einer elektronischen Plattform aus bedienbar.“

Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) ergänzte, dass die Kommunikation nach außen sehr gut funktioniert habe. So habe es nur einen Anruf bezüglich der Sirenen gegeben. In den kommenden Wochen wird das Land Gespräche mit den Übungsbeteiligten führen. Ziel ist es, die Aufgabenverteilungen und Abläufe im Katastrophenfall weiter zu verbessern.

Zweitägige Übung

Die zweitägige Hochwasserübung - die bislang größte in Vorarlberg - begann am Freitag. Das Land Vorarlberg, die Bezirkshauptmannschaften und elf Rhein-Anliegergemeinden beteiligen sich daran. Bei der Übung geht es vor allem darum, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Einsatzstäben zu erproben - sei es im Landhaus, in den Gemeinden oder Bezirkshauptmannschaften.

Wichtig ist auch die Information der Öffentlichkeit, die Vorarlberger Medien werden deshalb in die Übungen eingebunden. Die Landespressestelle informiert Freitag und Samstag laufend über das fiktive, herannahende Hochwasser - unter anderem in den sozialen Medien - mehr dazu in Hochwasser: Einsatzkräfte proben Ernstfall.