Der Wahlkampf aus Vorarlberger Sicht

Stichwahl, Anfechtung und schlechter Kleber. Am Sonntag nimmt Österreich den dritten Anlauf, um einen Bundespräsidenten zu wählen. Hier der Wahlkampf von Norbert Hofer (FPÖ) und Alexander Van der Bellen (von den Grünen unterstützt) aus Vorarlberger Sicht.

Der Wahlkampf in Vorarlberg nahm in den letzten Wochen noch einmal Fahrt auf. Immer mehr Vorarlberger ÖVP-Politiker kamen aus der Deckung und stellten sich öffentlich hinter Van der Bellen. Unter anderem gründeten zwölf Bürgermeister - darunter der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) und der Lecher Bürgermeister Ludwig Muxel (ÖVP) eine Initiative für Van der Bellen. Neben Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) ließen auch Alt-Politiker wie Herbert Sausgruber (ÖVP) Präferenzen für Van der Bellen erkennen - mehr dazu in Alt-ÖVP-Landeshauptleute für Van der Bellen (vorarlberg.ORF.at; 17.11.2016).

Scharfe Reaktion der FPÖ Vorarlberg

Die Reaktion der FPÖ Vorarlberg war scharf: Bei der Wahlkampf-Abschlusskonferenz ließen die Vorarlberger Freiheitlichen kein gutes Haar an der ÖVP Vorarlberg. Sie sei verrückt geworden, sagt FPÖ-Landesparteiobmann Reinhard Bösch - mehr dazu in BP-Wahl: FPÖ übt scharfe Kritik an ÖVP.

Langwieriger Wahlkampf

Der lange Wahlkampf, die allgemeine Wahlmüdigkeit und der ungünstige Wahltermin dürften die Beteiligung bei der Wiederholung der Hofburg-Stichwahl niedriger ausfallen lassen als bei der aufgehobenen Stichwahl im Mai.

Mehr Wahlberechtigte

Bei der Wiederholung der Bundespräsidenten-Stichwahl am Sonntag sind in Vorarlberg 271.687 Menschen wahlberechtigt - das sind 1.261 mehr als in ersten Wahlgang im April - mehr dazu in 1.261 Wahlberechtigte mehr bei Hofburg-Wahl .

Weniger Wahlkarten

Das Interesse an Wahlkarten für die Bundespräsidenten-Stichwahl am Sonntag ist gesunken. Laut Landeswahlbehörde wurden in Vorarlberg weniger Wahlkarten ausgegeben als für die Stichwahl im Mai - mehr dazu in Interesse an Wahlkarten gesunken (vorarlberg.ORF.at; 3.12.2016).

Rückblick: Erste Stichwahl in Vorarlberg

In Vorarlberg erreichte Van der Bellen im Mai 58,6 Prozent der Stimmen, FPÖ-Kandidat Norbert Hofer kam auf 41,4 Prozent. Van der Bellen erhielt in Vorarlberg in 73 der 96 Gemeinden die meisten Stimmen. Norbert Hofer in 22 Gemeinden. In Dünserberg hatten beide Kandidaten gleich viele Stimmen. Mit Ausnahme von Hohenems lag Van der Bellen in Vorarlbergs Städten durchwegs vorne. Hofers Ergebnis in Hohenems: 50,3 Prozent. Am meisten Stimmen erhielt Van der Bellen in Schröcken mit 75,4 Prozent - Hofer in Warth mit 67,2 Prozent der Stimmen.

Verfassungsgerichtshof hob Stichwahl auf

Die FPÖ ortete bei der Stichwahl Unregelmäßigkeiten bei den Briefwahlkarten und ging vor den Verfassungsgerichtshof, der hob daraufhin das Ergebnis der Wahl auf. Neuer Wahltermin war am 2. Oktober. Doch dann tauchten im September fehlerhafte Kuverts auf – der Kleber klebte nicht. Um nicht erneut eine Anfechtung zu riskieren, wurde die Wiederholung der Stichwahl auf den 4. Dezember verschoben.

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