Spinnerei Feldkirch: Uneinigkeit bei Sozialplan

Ende September schließt die Spinnerei Feldkirch, 80 Mitarbeiter werden ihren Job verlieren. Die Erstellung des Sozialplans gestaltet sich schwierig. Die Gewerkschaft kritisiert die Geschäftsführung scharf, diese weist die Kritik zurück.

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Emotionales Aufeinandertreffen

Im Beitrag von Bruno Schratzer sehen Sie Mitarbeiter der Spinnerei, Gewerkschafter Bernhard Heinzle, Betriebsratsobmann Bruno Nicolussi und Petra Kreuzervon F.M. Hämmerle.

Im April wurde die Belegschaft der Spinnerei Feldkirch über die Schließung, die für Ende September geplant ist, informiert. Die Geschäftsführung begründete diesen Schritt mit dem Verlust eines Großkunden, der schlechten Marktsituation und dem Preisdruck.

Bereits vier Verhandlungsrunden

Am Donnerstagnachmittag fand die vierte Verhandlungsrunde für den Sozialplan statt. Bei den Forderungen würden Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite so weit auseinander liegen, dass kein Abschluss möglich gewesen sei, so Gewerkschafts-Geschäftsführer Bernhard Heinzle.

Heinzle: „Beschämend und erniedrigend“

Der vom Aufsichtsrat des Unternehmens vorgeschlagene Sozialplan sei beschämend und keine Option, so Heinzle. Das Ergebnis sei eine mittlere Katastrophe und erniedrigend. Das Budget liege weit unter der Hälfte der verlangten Forderungen. Für einige Mitarbeiter würden nur Minimalbeträge von 100 bis 200 Euro angeboten werden.

Der Aufsichtsrat müsse endlich seine soziale Verantwortung wahrnehmen, so Heinzle. Die F.M. Hämmerle Holding sei eines der am besten laufenden Unternehmen Vorarlbergs und habe Geld.

Betriebsversammlung soll Resolution beschließen

Freitagmittag fand eine Betriebsversammlung statt. Eine dort einstimmig beschlossene Resolution wurde an die Geschäftsleitung übergeben. Damit soll Druck auf die Unternehmensführung gemacht werden, so Heinzle, für ein besseres Angebot.

Kreuzer: „Zuschläge für soziale Härten“

Petra Kreuzer, Vorständin der F. M. Hämmerle Holding, zeigte sich verwundert über die Vergehensweise. Es sei korrekt, dass man bei den Verhandlungen für einen Sozialplan weit auseinander liege. Aber man sei am Donnerstag mit dem Ziel auseinander gegangen, die Belegschaft über das Angebot zu informieren, damit diese darüber entscheiden könne.

Zudem sei man übereinkommen, dass die Arbeitgeberseite das Angebot überarbeiten soll und man sich am 25. Mai zur nächsten Verhandlungsrunde treffe, so Kreuzer.

Man dürfe auch nicht vergessen, dass die gesetzliche Abfertigung 1,2 Millionen Euro betrage, so Kreuzer. Man werde sich Zuschläge für soziale Härten überlegen. Man dürfe dem Unternehmen keine fehlende soziale Verantwortung vorwerfen.

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