Registrierkassen werden positiv aufgenommen

Die vor der Einführung heftig kritisierte Registrierkassenpflicht wird laut Wirtschaftskammer inzwischen von den meisten Vorarlberger Händlern positiv beurteilt. Einzig die Gastronomie ist nach wie vor skeptisch.

Seit Jänner müssen Unternehmen ab 15.000 Euro Jahresumsatz eine Registrierkasse haben und für jeden Einkauf einen Beleg ausstellen. Die Kunden müssen den Beleg mitnehmen und bis vor dem Geschäftseingang aufbewahren, dort könnte er von der Finanz verlangt werden.

„Unübersichtliche Zettelwirtschaft fällt weg“

Was zunächst bei vielen Händlern auf teils heftige Ablehnung stieß, wird mittlerweile vielerorts positiv gesehen. Mit einer Registrierkasse würde viel unübersichtliche Zettelwirtschaft wegfallen und das spare Arbeitszeit, sagt beispielsweise Theresia Fröwis, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Vorarlberg, gegenüber ORF Radio Vorarlberg.

Zudem würden sich die Anbieter von Registrierkassen sehr um die heimischen Händler bemühen, so Fröwis. Es gebe etwa leistbare Angebote auch für kleine Geschäfte oder eine Garantie für 2017, wenn die Kassen zusätzliche Anforderungen des Finanzministeriums erfüllen müssen. Es werde auch an wetterfesten Systemen für Betreiber von Marktständen gearbeitet.

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Wegwerfen oder aufbewahren

Der Kassenzettel muss aufbewahrt werden. Stefan Krobath und Holger Weitze haben sich in der Gastronomie umgeschaut.

Abwehrhaltung aufgegeben

Markus Pickl vom Beratungsservice der Wirtschaftskammer sagt, für die Unternehmer sei das Ausmaß der nötigen Änderungen in der Datenerfassung und Belegausgabe jetzt besser abschätzbar. Die anfängliche Abwehrhaltung habe sich in Richtung einer lösungsorientierten Haltung bewegt.

Dass die kritischen Stimmen leiser werden, stellt auch Wolfgang Juri für die Tourismusbetriebe fest. Ausnahmebestimmungen hätten Erleichterungen etwa für mobile Masseure oder Fremdenführer gebracht, sie müssen die Rechnungen erst am Abend ins System eingeben.

Gastronomie immer noch skeptisch

Einen wesentlichen Grund für die Versachlichung der Diskussion sieht Rechtsberater Pickl in den klaren Informationen über die Kosten einer Kasseneinführung. Die Informationsveranstaltungen der Wirtschaftskammer mit 1.200 Teilnehmern hätten hier weitergeholfen. Allein das Signal dass es schon um 500 bis 600 Euro Kassen gebe, habe zur Erleichterung bei den Unternehmern beigetragen.

Die größten Vorbehalte kommen nach wie vor aus der Gastronomie. Dabei gehe es aber nicht so sehr um die Registrierkassen, sagt Fachgruppenobmann Andrew Nussbaumer, schließlich hätten 90 bis 95 Prozent der Betriebe bereits ein Kassasystem. Ab 2017 brauchen sie aber ein spezielles Programm, um Manipulationen unmöglich zu machen. Derzeit, so Nussbaumer, gebe es 300 Kassentypen, die technisch nicht umgerüstet werden könnten. Die Unternehmer müssten dann kostspielige EDV-Anlagen entsorgen.

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