Vorübergehende Unterkunft für Roma gefunden

Die Suche nach einer neuen Unterkunft für die vorübergehend in Bludenz untergebrachten Roma ist mittlerweile abgeschlossen. Roma-Familien wollten entgegen landläufiger Meinung nicht ständig reisen und zelten, sagt Cristina Kruck, Gründerin der Roma-Foundation in Zürich.

„Tischlein Deck Dich“-Gründer Elmar Stüttler sagt, es sei ein Quartier im Oberland gefunden worden - die Roma können noch am Freitag umziehen. Im neuen Quartier können sie voraussichtlich eine Woche bleiben. In dem Matratzenlager ist genug Platz, somit konnten alle beisammen bleiben. Das am Mittwochabend kurzfristig in Bludenz organisierte Heim musste wieder geräumt werden. Mehr dazu in Roma müssen Notunterkunft rasch räumen.

Für Aufregung sorgte in den vergangenen Tagen vor allem die Vorgehensweise sämtlicher Verantwortlicher. Aber selbst für Experten wie Cristina Kruck, Gründerin der Roma-Foundation in Zürich, ist der richtige Weg schwer einzuschätzen.

„Flüchtlingsproblematik verschärft die Lage“

Eines sei sicher, sagt Kruck: Roma-Familien wollten nicht ständig reisen und im Wald oder an Bahnhöfen zelten, sie seien auf der Suche nach einer fixen Unterkunft und einer Perspektive für die Zukunft. Die Situation verschärfe sich auch aufgrund der vorherrschenden Flüchtlingsproblematik. Es seien derzeit einfach ziemlich viele Asylsuchende unterwegs, so Kruck. Die politisch Verantwortlichen wüssten dehalb nicht mehr, wie sie damit umgehen sollten. Sie habe das Gefühl, es mache sich Ratlosigkeit breit. Einerseits sollte man helfen, andererseits sei es kein österreichisches Problem, sondern ein rumänisches - Rumänien müsste selbst für seine Leute sorgen können.

Für Kruck auf keinen Fall akzeptabel sind „Drohungen“ wie der Entzug von Kindern. Das dürfe nicht passieren, es sei schockierend, dass daran überhaupt nur gedacht werde. Die Roma seien absolut fähig, ihre Kinder selbst zu erziehen. Ihnen die Kinder wegnehmen und in Heimen aufziehen, das habe man im 2. Weltkrieg schon so gemacht.

„Zurückschicken wäre beste Lösung“

In der Schweiz werden Roma und reisende Gruppen aus dem Balkan bereits seit Jahren wieder zurück in ihre Heimat geschickt. Ist das nach Krucks Ansicht die Lösung? Ja, sagt sie. Das Beste wäre ihrer Ansicht nach, die Rumänen wieder nach Rumänien zurückzuschicken. Wenn man entsprechende Signale setze, würden immer wieder Leute nachkommen, und man könne ja nicht ganz Rumänien aufnehmen.

„Keiner will sie haben“ - das ist das Fazit von Kruck. Dennoch sind sie da, und das könne man nicht ändern. Langfristige Lösungen seien früher oder später nötig.

Kritik von Dieter Egger

Ähnlich sieht es FPÖ-Landesobmann Dieter Egger: Derzeit werde der Ball zwischen den Gemeinden hin und her geschoben. Er kritisiert auch die schwarz-grüne Landesregierung. "Landeshauptmann Markus Wallner bleibt konkrete Maßnahmen schuldig. Und der grüne Koalitionspartner würde am liebsten eigene Unterkünfte für die Bettler aus Osteuropa bauen lassen und fällt durch permanentes Schönreden der Bettlerproblematik im Land auf. Lösungskompetenz schaut anders aus“, so Egger wörtlich. Für ihn ist das Ziel eine rasche Rückführung der Roma in ihre Herkunftsländer.