Roma müssen Notunterkunft rasch räumen

Die seit Mittwoch in Bludenz untergebrachten Roma müssen auch ihre neue Unterkunft wieder räumen. Das ehemalige Geschäft sei nicht entsprechend gewidmet, sagt Bürgermeister Josef „Mandi“ Katzenmayer (ÖVP). Das Land bietet für Frauen und Kleinkinder einige Plätze in Kolpinghäusern an.

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Schwierige Suche nach Unterkünften

Beitrag von Franz Michel Hinteregger. Sie sehen Elmar Stüttler, Mandi Katzenmayer, Juliana Bera von „Tischlein Deck dich“ und Joe Fritsche vom Verein „Herz für Kinder“.

Zuerst hieß es, die Rumänen, die am Mittwoch ihr Dornbirner Zeltlager hatten räumen müssen, könnten teilweise bis zum Frühjahr in ihrer Notunterkunft in Bludenz bleiben - unter der Voraussetzung, dass sie sich integrierten und nach geregelter Arbeit suchen, sagte Elmar Stüttler vom Verein „Tischlein deck dich“. Er hatte die Unterkunft am Mittwoch organisiert.

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Audio: Elmar Stüttler

Katzenmayer: „Halte mich an Gesetze“

Anders sieht das Bürgermeister Katzenmayer: Er sei von dieser Umzugs-Aktion vollkommen überrumpelt worden und hätte erst im Nachhinein aus den Medien davon erfahren. Das ehemalige Geschäft, wo die Rumänen untergebracht sind, sei nicht entsprechend gewidmet und müsse deswegen geräumt werden. Alles andere könne er nicht verantworten. Bis wenigstens Freitag dürfen die Familien jetzt aber doch bleiben, da am Donnerstag keine andere Unterkunft mehr gefunden werden konnte. Für 15 Personen hat die Stadt Bludenz zudem für einige Tage eine Notwohnung angeboten.

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Audio: Bürgermeister Katzenmayer

Neue Unterkunft wird gesucht

Seit Mittwoch sind in Bludenz rund 50 Rumänen untergebracht, die zum Teil zuvor am Dornbirner Bahndamm gezeltet hatten. Sie müssen nun nach einer neuen Unterkunft suchen. Stüttler ist diesbezüglich bereits mit verschiedenen potentiellen Unterkunftgebern in Verbindung. Dass die Rumänen in der Bludenzer Unterkunft nicht wohnen dürfen, habe er nicht gewusst.

Land bietet Plätze in Kolpinghäusern an

Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker von den Grünen sagte am Donnerstagabend in „Vorarlberg heute“, es bestehe das Angebot, zehn bis zwölf Frauen und kleine Kinder ab Donnerstag im Kolpinghaus Götzis unterzubringen. Auch im Bregenzer Kolpinghaus und im Bonettihaus in Dornbirn sollen Plätze geschaffen werden.

Für die anderen - Männer und ältere Kinder - fände sie legales Campen in winterfesten Zelten oder Wohnwagen sinnvoll. Einzelne Private hätten Plätze zur Verfügung gestellt, diese seien aber eher abgelegen - sie würden gerade geprüft. Sie sähe aber auch die Städte im Zentrum in der Pflicht. Am Besten wäre es, sagt sie, wenn die Rumänen Perspektiven in ihrer Heimat hätten und dorthin zurückkehre würden. Für Vorarlberg gelte es nun, einen Umgang mit den Bettlern zu finden.

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Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) war zu Gast bei David Breznik in „Vorarlberg heute“. Es gebe Unterkünfte für einige Frauen und kleine Kinder, sagte sie. Für die anderen würde sie legales Campen als Möglichkeit bevorzugen.

Zeltlager am Mittwoch geräumt

Am Mittwoch haben die rumänischen Familien ihr Zeltlager in Dornbirn verlassen müssen, die ÖBB begannen mit Rodungsarbeiten entlang der Bahngleise. Das sorgte für Aufregung. Elmar Stüttler vom Verein „Tischlein Deck dich“ hat die Familien auf die Schnelle in Bludenz unterbringen können. Mehr dazu in Unterkunft für Roma-Familien gefunden.