Arthritis und Arthrose: Früherkennung wichtig
Wenn die Handgelenke schmerzen und die Knie steif sind, muss das nicht sofort Rheuma bedeuten. Trotzdem kann ein früher Besuch beim Arzt nicht schaden, sagt der Bludenzer Rheumatologe Lothar Boso. Morgensteifigkeit und Schwellungen könnten Anzeichen für eine Arthritis sein, eine frühzeitige Abklärung sei sinnvoll.
Rheuma zeigt sich in den verschiedensten Formen. Haupterkrankungen sind die altersbedingte Abnutzung der Gelenke - also die Arthrose - und das entzündliche Rheuma - die Arthritis. Typisch für die Arthrose seien „Anlaufschmerzen“, erklärt Boso. Das sind Schmerzen zu Beginn eines Bewegungsablaufs. Bei der Arthritis hingegen würden die Schmerzen typischerweise ohne erkennbaren Grund und im Ruhezustand auftreten. Sie treten an mehr als einer Körperstelle auf und gehen mit Schwellungen einher.
Therapiemöglichkeiten weit fortgeschritten
Äußerst wichtig sind Früherkennung, richtige Diagnose und eine angemessene Therapie. Sonst können Schätzungen zufolge zwei Drittel der Patienten zehn Jahre nach Ausbruch der Krankheit nicht mehr berufstätig sein.
Die Ursachen für den Ausbruch von Arthritis sind unklar - auch andere Krankheiten wie Schuppenflechte, Borreliose oder Gicht kommen als Auslöser in Frage. Lautet die Diagnose Arthritis, sind die Therapiemöglichkeiten entgegen populärer Meinungen mittlerweile weit fortgeschritten. Neben jenen Medikamenten, die die Symptome bekämpfen, sind vor gut zehn Jahren solche getreten, die die Arthritis von Grund auf hemmen sollen: sogenannte Biologika. Da Biologika das Immunsystem schwächen und so den Betroffen anfälliger für Erkrankungen machen können, wird die Therapie immer individuell auf den Patienten abgestimmt.
„Bewusst Gesund“-Schwerpunkt
Der ORF setzt diese Woche einen „Bewusst Gesund“-Schwerpunkt zum Thema „Endlich Schmerzfrei“. Eine Woche lang zeigt der ORF auf, was Schmerz ist und wie man ihn lindern bzw. am besten mit ihm leben kann.