Das Gedächtnis merkt sich unsere Schmerzen

Was immer wir an Verletzungen erleben, vergisst unser Gehirn nicht, sondern speichert es in einem „Schmerzgedächtnis“ ab. Schmerz ist ein komplexes Phänomen, die Behandlung ist ebenso komplex und schwierig.

Schmerzfrei alt zu werden ist eine Illusion, sagt der Internist und Leiter der Palliativstation am Landeskrankenhaus Hohenems, Otto Gehmacher. Und es gibt auch so etwas wie einen „Schmerz hinter dem Schmerz“: Bei chronischen Schmerzpatienten haben sehr oft seelische Verletzungen stattgefunden. Das kann frühkindliche Gewalt oder sexueller Missbrauch sein.

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Schmerzen haben viele Dimensionen

Der Palliativ-Mediziner Otto Gehmacher vom Landeskrankenhaus Hohenems behandelt Schmerzpatienten am Ende ihres Lebens. Seine Erkenntnis: Schmerzen sind sehr komplex.

Schwierige Schmerztherapie

Solche Ereignisse können dann in einer Art „Schmerzgedächtnis“ gespeichert werden: Irgendwo tief im Unterbewusstsein würden die Erlebnisse präsent bleiben und dann durch eine Bagatellverletzung wieder ans Licht kommen, erläutert Gehmacher. Die Patienten spürten dann beispielsweise einen Schmerz im Rücken, wenn die Ursache tatsächlich eine traumatische Lebensgeschichte sei.

Dementsprechend schwierig sei die Therapie: Neben Ärzten, Pflegekräften und Physiotherapeuten spielen bei Schmerzbehandlungen Psychologen eine wichtige Rolle.

Eine Woche im Zeichen des Schmerzes

Der ORF startet am Samstag seinen „Bewusst gesund“-Schwerpunkt zum Thema „Endlich Schmerzfrei“. Eine Woche lang werden wir aufzeigen, was Schmerz ist, wie man ihn lindern bzw. am besten mit ihm leben kann.